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Schnell noch ein Microsoft Surface Pro 4 kaufen

, zuletzt bearbeitet:

Lesedauer: 8 Minuten
Microsoft Surface Pro 4

Obwohl, oder gerade weil, der Nachfolger frisch auf dem Markt ist: Lohnt sich ein Surface Pro 4 jetzt noch? Am 23. Mai stellte Microsoft in Shanghai die neueste Generation des Surface Pro vor und seit 15. Juni 2017 sind die Geräte in Deutschland verfügbar. Für Preisbewusste genau der richtige Zeitpunkt jetzt beim Vorgängermodell, dem Surface Pro 4 zuzuschlagen. Man neigt, besonders als technikaffiner Mensch, gerne dazu, immer zum neuesten Modell zu greifen. Schließlich will man sich nicht mit dem „alten Zeug“ beschäftigen müssen. Warum sich das Letztjahresmodell trotzdem lohnen kann.

Ich muss vorausschicken, dass es mich schon lange drückt, ein Windows-Tablet auszuprobieren. Vor Jahren hatte ich das ein Android-Tablet mit 10″ und irgendwie lag und liegt mir dieser Formfaktor. Ein Tablet ist handlicher als ein Laptop und bietet doch wesentlich mehr Display, als dies am Smartphone möglich ist. Google hatte mit seinem Nexus 7 und dem aggressiven Preis ordentlich Schwung in die Bude gebracht. Nachdem das Geschäft mit den Androidtablets nun brummt, hatte Google aber die Lust daran verloren. Jedenfalls kam nach der zweiten Generation des Nexus 7 im Jahr 2013 kein nennenswertes Tablet mehr.

Vieles bleibt trotz Generationswechsel gleich

Das neue Surface Pro ist ab 20. Juni in Deutschland erhältlich, und wenn man sich die technischen Spezifikationen ansieht, hat sich nicht wirklich viel geändert. Klar, dass das neue Surface trotzdem als das Tollste und das Beste von Microsoft präsentiert wird. Bei den Prozessoren setzte man zwar auf die jeweils neueste Generation, aber der Normaluser wird hier sicherlich keinen Unterschied merken. Die Abmessungen des neuen Surface Pro unterscheiden sich nicht merklich vom Vorgänger, dem Surface Pro 4.Daher passen die Type Cover des Surface Pro 3 bzw. 4 auch auf die neueste Generation, und umgekehrt. Wer also zum letztjährigen Surface Modell das neue Signature Type Cover haben möchte, so ist dies möglich. Dies hat einen Alcantara®-Überzug, welches Microsoft als „ein Stück Luxus in Ihrem Alltag“ bewirbt. Alcantara Leder wird übrigens nicht aus der gegerbten Haut des Alcantara-Rindes gewonnen. Alcantara ist der Handelsname eines auf Polyester und Polyurethan basierenden Mikrofaservliesstoffs1externer Link, Wikipedia: Alcantara (Mikrofaserstoff), aufgerufen am 12.3.2023. Umgangssprachlich würde ich das als „Plastik“ bezeichnen. Es handelt sich im Wesentlichen um keine andere Oberfläche als bei anderen Covers auch. Dies als kleine Nebeninformation und weil es immer noch Leute gibt, die Alcantara für ein Naturprodukt halten. Das neue Signature Type Cover bepreist Microsoft mit 179€ statt der 149€ für die bisherigen Type Covers. Lediglich die Textur unterscheidet sich, wegen der anderen Kunststoffoberfläche. Und da frage ich mich auch, wie man Fett und Schmutz von der Hand da wieder herausbekommt. Bei meinem Laptop brauche ich da nur drüber wischen, aber wie reinigt man Alcantara?

Wenig Neues in der neuen Surface Pro Generation

Trotz der vielen Gemeinsamkeiten hat das neue Surface Pro doch ein paar Neuerungen (außer der Prozessorgeneration) zu bieten. Weniger interessant für den Normalnutzer wird das Upgrade von Bluetooth 4.0 auf 4.1 sein. Die Neuerung, die auch dem Otto Normalverbraucher auffallen dürfte, ist die Akkulaufzeit. Microsoft gibt an, dass die Laufzeit bei Videowiedergabe von 9 Stunden beim Surface Pro 4 auf nun 13,5 Stunden gesteigert werden konnte. Ob sich diese Angaben bewahrheiten, muss sich zeigen. Man dürfte aber mit dem neuen Gerät etwas länger arbeiten können. Das war es dann aber auch schon so ziemlich.

Ebenfalls neu, dass nur noch die Versionen mit i5 Prozessor über einen Lüfter verfügen. Auch das mag sich auf die Akkulaufzeit auswirken. Was die Geräuschentwicklung des Lüfters angeht, so arbeitet dieser im Surface Pro 4 extrem leise. Ich kann ihn nur bei extremer Stille wahrnehmen. In einer normalen Geräuschumgebung bemerkt an ihn eigentlich gar nicht.

UVP-Vergleich zwischen Surface Pro und Surface Pro 4

Vergleicht man den UVP beider Gerätegenerationen, so fällt auf, dass in der Version mit m3 Prozessor der Preis von 899€ auf 949€ steigt und auch kein Surface Pen mehr beiliegt. Dieser müsste für 100€ nachgekauft werden. Effektiv steigt hier der Preis um 150€.

Für alle anderen Surface Pro Varianten mit i5 oder i7 Prozessor steigt der Preis ebenfalls um 50 € (i5/128GB-SSD/4GB Arbeitsspeicher) bzw. 100 € für nahezu alle anderen Variationen. Rechnet man hier wieder die 100 € für den Surface Pen drauf.
Den Surface Pen verwende ich ggf. als Mausersatz und irgendwie gehört das Ding für mein Dafürhalten einfach dazu. Microsoft macht es hier also wie alle anderen auch. Man schlägt für die neue Generation effektiv bis zu 200€ drauf. Das Surface Pro bleibt also ein Produkt für den Kunden mit etwas dickeren Geldbeutel.

Abverkauf des Surface Pro 4 läuft

Die Warenhäuser und Händler machen aktuell Platz in den Lagern und hauen das Surface Pro 4 raus, um Platz für die neue Generation zu schaffen. Da sich die Modelle aus den beiden Jahren, wie oben aufgeführt, nicht wirklich unterscheiden, lässt sich hier sicher ein Schnäppchen machen. Das Surface Pro 4 mit i5, 128 GB-SSD und 4 GB Arbeitsspeicher war kürzlich bei Amazon für 799 € zu haben, was 350 € unter dem UVP von 1149 € liegt. Die Blitzangebote in dieser Preisregion tauchen aktuell immer wieder auf. Bei Interesse sollte man die Augen offen halten und die Angebote diverser Shops und Elektromärkte beobachten.

Der normale Nutzer wird die Unterschiede zwischen den Generationen kaum merken. Lediglich die etwas verlängerte Akkulaufzeit mag dem Nutzer auffallen. Dass die neue Generation mit i5 auf einen Lüfter verzichtet, sei ebenfalls erwähnt. In meinem 2016er-Modell arbeitet der Lüfter aber so leise, dass er zwar hörbar, jedoch nicht störend ist.

Aktualisierungen des Betriebssystems inklusive

Um auf mein eingangs erwähntes Androidtablet zurückzukommen. Der Hersteller lieferte noch die nächste Androiditeration, welche in der Woche nach der Geräteverfügbarkeit veröffentlicht wurde. Dann kam noch eine Nachbesserung, um Bugs zu beseitigen und das war es dann. Ähnlich verhält es sich bei quasi allen Androidtablets am Markt. Hier zu einem Vorjahresmodell zu greifen, heißt auf ein veraltetes Betriebssystem zu setzen, bei dem in den seltensten Fällen überhaupt Sicherheitslücken geschlossen werden. Selbst die neuen Modelle setzen nicht immer auf das neueste Android.

Anders beim Surface Pro (4). Hier läuft Windows 10 bislang noch in seiner Vollversion. Windows 10 wurde im Juli 2015 veröffentlicht und wird seither von Microsoft stets kostenneutral aktualisiert. Es ist zwar unklar, wie lange Microsoft diesen Kurs fahren wird, aber bisher gab es noch keine Gerüchte, dass sich etwas ändern würde.

Auf dem Surface Pro (4) läuft Windows 10 Pro
Auf dem Surface Pro (4) läuft Windows 10 Pro

Selbst beim 2016er-Modell, dem Surface Pro 4, erhält man das aktuelle Betriebssystem quasi mitgeliefert. Auch wenn sich sie viele immer über diese unzähligen Sicherheitsupdates aufregen, die letzten Wochen haben gezeigt, wie wichtig diese sind. Jedes, und ich meine wirklich jedes, ja wirklich jedes Betriebssystem hat Sicherheitslücken. Wann und wie intensiv diese Lücken ausgenutzt werden, ist lediglich eine Frage des Verbreitungsgrades des Systems. In jedem Betriebssystem werden ausreichende Verbreitung vorausgesetzt, die Lücken ausgenutzt werden. Diese Aussage hat nichts mit Glauben oder Fanboyismus zu tun, sondern mit gesundem Menschenverstand.

Windows auf dem Tablet, geht das?

Hier kommt mein persönlicher, ganz großer Punkt pro Surface Pro (4). Ich nutze nach dem plötzlichen Tod meines Nexus 52interner Link: Nexus 5 – Odyssee mit Austauschgeräten, aufgerufen am 12.3.2023 ein Nexus 6P und als Rechner ein HP ProBook 450 G33interner Link: HP ProBook 450 G3 – SSD einbauen, aufgerufen am 12.3.2023. Das Display des Smartphones ist mir jedoch zu klein, für intensivere Surftouren und der Laptop ist mir zu wenig mobil, um ihn wirklich auch unterwegs zu verwenden. Daher fehlte mir einfach der Formfaktor von um die 10 Zoll. Die Idee des Surface Pro gefiel mir seit der ersten Generation, aber ich haderte lange, ob man auf einem Tablet wirklich mit Windows als Betriebssystem leben kann. Mein HP 15-R003NG wurde mit Windows 8.1 ausgeliefert. Nach dem ersten Start war mir klar, dass dies kein Betriebssystem für einen Rechner sein kann. Das war das schlimmste und inkonsistenteste Windows, welches ich je auf einem Rechner nutzen musste. Am Tag der Verfügbarkeit machte ich das kostenfreie Update auf Windows 10 und habe es keine Sekunde bereut. Als Betriebssystem für ein Tablet, für die Bedienung mit dem Finger schien mir Windows 8.1 jedoch durchaus eine Option zu sein.

Rückseite des Surface Pro 4
Rückseite des Surface Pro 4
Rückseite des Microsoft Type Cover
Rückseite des Microsoft Type Cover

Hier kommt die große Stärke von Windows 10 ins Spiel. Es bietet sowohl den Desktopmodus für den „normalen“ Rechner als auch einen Tabletmodus. Spaßeshalber hatte ich diesen auch am Laptop einmal aktiviert. Die desaströse Bedienung mit der Maus im Tabletmodus beendete diesen Ausflug ziemlich schnell. Mein HP bietet kein Touchdisplay und so ist der Tabletmodus hier ziemlich unsinnig. Trotzdem wuchs die Neugier in mir, Windows auf dem Tablet versuchen zu wollen.

So griff ich beim Blitzangebot für 799 € zu und kaufte beim Onlineversandhändler meines geringsten Misstrauens die i5 Version mit 128 GB SSD und 4 GB Arbeitsspeicher. Ich muss gestehen, dass mir die 256 GB SSD besser zugesagt hätten, aber da wären etwa 200 € mehr fällig geworden und das war es mir nicht wert. Das Surface Pro 4 sollte auch „nur“ als fehlendes Bindeglied zwischen dem Smartphone und dem HP ProBook fungieren. Hier bräuchte ich nicht alle meine Daten stets parat zu haben. Ich muss also ggf. darauf achten, nicht benötigte Daten wieder vom Surface Pro zu löschen.

Ich bin wirklich sehr positiv überrascht, wie gut sich Programme wie Browser, Twitter oder auch Instagram im Tabletmodus im Tabletmodus mit dem Finger bedienen lassen. Optimal funktionieren hier die Universal-Apps, welche auf beide Modi ausgelegt sind. Doch auch Google Chrome lässt sich überraschend gut bedienen, auch wenn es hier keine eigene Ansicht für den Tabletmodus gibt.

Fazit: Wow

Das Surface Pro 4 läuft mit dem i5 astrein. Der beschränkte Speicherplatz macht mir bisher nicht zu schaffen. Apps und Programme wie Bildbearbeitung, welche mit mehr als 4 GB Arbeitsspeicher flüssiger laufen mögen, verwende ich am Laptop. Sollte es doch einmal eng werden, so lässt sich das Surface Pro (4) mit einer microSD Karte „aufrüsten“. Den hauptsächlichen Geschwindigkeitsvorteil unter Windows bietet so mein Eindruck, nicht der Arbeitsspeicher, sondern die SSD. Meine Logitech MX Master Maus habe ich mit beiden Geräten (Laptop und Surface) gepairt. Am Surface Pro nutze ich i. d. R. jedoch das Touchpad oder auch den Stift.

Das Surface Pro 4 mit Type Cover und Fingerprint ID: Mobil mit Windows, fast ohne Kompromisse
Das Surface Pro 4 mit Type Cover und Fingerprint ID: Mobil mit Windows, fast ohne Kompromisse

Der Wechsel zwischen dem Desktopmodus und dem Tabletmodus funktioniert sehr flüssig. Dieser lässt sich automatisch durch Einstellungen im Windows vornehmen. Klappt man das Typecover nach hinten, oder nimmt es ganz ab, wechselt Windows 10 automatisch in den Tabletmodus. Tastatur wieder andocken oder nach vorne klappen und man befindet sich wieder im Desktopmodus. Ich kann das eigentlich nur mit dem Wort „herrlich“ beschreiben.

Als Type Cover habe ich mich für die Version mit Fingerprint ID entschieden. Die zusätzlichen 20 € für den Fingerabdruckleser sind den Komfortgewinn locker wert. Der Fingerabdruck läuft zuverlässiger als die Gesichtserkennung. Windows Hello läuft zwar besser als die ersten Gesichtserkennungen, die ich noch aus Android kenne, aber bei schwierigeren Lichtverhältnissen ist der Fingerabdruck unschlagbar, was Schnelligkeit und Usability angeht.

Die Tasten aller Type Cover sind offensichtlich beleuchtet, eine wahnsinnig praktische Funktion, die man erst richtig zu schätzen weiß, wenn man sie nicht mehr hat. Gerade bei dämmeriger Umgebung macht dies das Tippen um so viel einfacher! Ich hatte mal zwischendurch auf meinen Consumerlaptop gewechselt, welchen ich mit SSD und Arbeitsspeicher pimpte4interner Link: HP 15-R003NG aufrüsten: SSD einbauen und mehr Arbeitsspeicher, aufgerufen am 12.3.2023, und seither schwöre ich auf beleuchtete Tastaturen. Bei den Type Covern lohnen sich ein paar Euro mehr für den Fingerabdruckleser. Den horrenden Aufpreis für „Plastikleder“ würde ich nicht investieren. Ich befürchte hier eine zu hoher Schmutzempfindlichkeit.

Wer, wie ich schon lange neugierig auf Windows fürs Tablet war. Wer schon eine Weile mit dem Surface Pro liebäugelte. Der sollte unbedingt bei einem der aktuellen Angebote zugreifen. Das Surface Pro 4 ist bei diesen Preisen ganz sicher ein guter Deal und das HW-Upgrade auf das neue Surface Pro rechtfertigen aktuell den höheren Verkaufspreis in den Shops nicht. Es sei denn, man wartet auf die Weihnachtsangebote fürs aktuelle Surface Pro, aber das dauert noch ein halbes Jahr.

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Einzelnachweise
  • 1
    externer Link, Wikipedia: Alcantara (Mikrofaserstoff), aufgerufen am 12.3.2023
  • 2
    interner Link: Nexus 5 – Odyssee mit Austauschgeräten, aufgerufen am 12.3.2023
  • 3
    interner Link: HP ProBook 450 G3 – SSD einbauen, aufgerufen am 12.3.2023
  • 4
    interner Link: HP 15-R003NG aufrüsten: SSD einbauen und mehr Arbeitsspeicher, aufgerufen am 12.3.2023

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