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Mein Jahresbericht zur LG G Watch

, zuletzt bearbeitet:

Lesedauer: 13 Minuten
Meine LG G Watch mit weißem Silikonarmband

1 Jahr mit der LG G Watch liegt jetzt hinter mir. Ich hatte die Android Wear Smartwatch, welche eine der beiden ersten Android-Wear-Uhren am Markt war, wirklich jeden Tag dieses Jahres im Einsatz. Ich zeige Euch im heutigen Artikel meine Eindrücke von der Uhr.

In unserer schnellen Welt mit immer kürzer werdenden Produktzyklen schert sich kaum jemand um Produkte, wenn sie erst eine Zeit auf dem Markt sind. Auch bei der LG G Watch werden aktuell bestenfalls noch die letzten Reste aus den Lagern verramscht. Auf den Verkaufsplattformen findet sich i. d. R. nur noch Gebrauchtware. Trotzdem lohnt ein Blick zurück, schließlich hat sich seit der Präsentation im Bereich Android Wear bei HW und bei SW nicht viel getan – oder doch?

Der Kauf

Getan hat sich schon etwas, wenn auch nicht in dem Maß, wie ich es erwartet und erhofft hätte. Jetzt, fast 2 Jahre nach der Vorstellung, verwenden die Hersteller meistens noch den gleichen Prozessor wie damals. Auch der Speicher in Android Wear Uhren wächst nur langsam. Wie viele andere war ich bei der Keynote der Google I/O 2014 ein wenig enttäuscht, dass die erwartete Moto 360 nicht präsentiert wurde. War es doch damals die einzige runde Android Wear Uhr. Mit 200€ für eine der beiden eckigen Uhren lag der Preis auch ein wenig über dem, was ich bereit war auszugeben. Im Dezember 2014 kam dann das Angebot, die LG für 99€ zu erstehen. Ich entschied mich für die weiße Variante. Das eintönige Schwarz war mir zu langweilig. Auch wenn die Uhr in der Draufsicht in beiden Farbvarianten ziemlich gleich aussieht. Die Stege, die das Armband aufnehmen, sind bei der weißen Variante goldähnlicher Farbe. Auch von der Seite sieht man oben schwarz, in der Mitte das Gold und unten ein weiß. Durch die unterschiedlichen Farben versprach ich mir, dass die Uhr weniger dick wirkte.

Das Armband

LG G Watch in weiß mit alternativem Metallarmband in der Seitenansicht
LG G Watch in weiß mit alternativem Metallarmband in der Seitenansicht

Man sieht es im Bild bereits, dass ich es nicht beim Originalarmband beließ. Ich bin wirklich kein Fan dieser Silikonbänder. Nicht dass ich darauf allergisch reagieren würde, aber sie sind mir nicht langlebig genug und wirken immer irgendwie billig. Die LG G Watch hat entgegen der zeitgleich vorgestellten Samsung Gear Live den Vorteil, dass man ganz reguläre 22 mm Uhrbänder verwenden kann. Ich mag Metallbänder. Ich hatte seit meiner frühen Jugend schon immer eine Uhr. Alle Uhren mit Kunststoffbändern, und da zähle ich auch die Silikonbänder dazu, werden früher oder später spröde und brechen. Wenn man da das Band nicht tauschen kann, ist die 200€-Smartwatch reif für das Recycling – wegen ein bisschen Kunststoff. In ganz vielen Technikblogs oder auch in den Videos sind sie alle ganz scharf auf Lederarmbänder. Ein Lederarmband bei einer Uhr, mit der ich duschen dürfte! Ich weiß ja nicht, wie das Ding nach der ersten Dusche aussieht. Ich möchte auch nicht zu jedem Händewaschen die Uhr abnehmen. Wenn man sich die Hände gründlich wäscht und die Uhr nicht beinahe am Ellbogen trägt, dann wird das Armband nass. Man kann es sich schön reden und sagen, das Material würde leben. Wem Lederarmbänder gefallen, der kann auch ein solchen an die Uhr dran machen. Ich muss mich auch über den Erfindungsreichtum der Hersteller wundern. Da werden Bezeichnungen für Leder in die Prospekte gehauen, die ich im Netz sonst nirgends finden konnte. Ich glaube, man könnte ganz vielen Techbloggern auch Alcataraleder als hochwertiges Naturprodukt verkaufen und die würden das genau so in ihren Reviews nachbeten. Warum auch nicht, die Sofakäufer glauben es auch. Kleine Nachhilfestunde: Alcantara ist ein Handelsname für eines auf Polyester und Polyurethan basierenden Mikrofaservliesstoffs1externer Link, Wikipedia: Alcantara (Mikrofaserstoff), aufgerufen am 23.4.2023. Ganz einfach und verständlich ausgedrückt: Alcantara ist Plastik! Die Ledernamen in den bunten Prospekten sind jedenfalls meist wohlklingend, aber ohne große Aussage. In einem YouTube-Review musste ich tatsächlich zu einem „hochwertigen Lederarmband“ mal die Aussage hören: „Nach ein paar Tagen bildeten sich kleine Risse an der Oberfläche. Das ist aber bei Leder ganz normal.“ Also wenn sich nach ein paar Tagen Risse bilden, dann ist das kein hochwertiges Leder, sondern billiger Mist! Leder reißt nicht nach ein paar Tagen; schon gar nicht hochwertiges Leder.

Der Schutz

LG G Watch mit defektem Displayschutz
LG G Watch mit defektem Displayschutz

Was ich mir ganz schnell besorgte, war ein Displayschutz. Das Glas der G Watch hat quasi keinen Rand. Es bildet die oberste Lage der Uhr und ist das erste Teil, das irgendwo anstoßen kann. Da ich auch auf meinen Smartphones einen „Tempered Glass Screenprotector“ habe, sollte ein solcher auch auf die Smartwatch. Amazon, ebay und diverse chinesische Versender sind eine gute Quelle hierfür. Dass dies eine gute Idee war, sollte sich bald zeigen. Es dauerte nicht lange und mein Handrücken bzw. die Uhr hatte Kontakt zur Wand und das Glas war gerissen. Ich wusste, dass so etwas passieren wird. Das war auch immer der Tod meiner ersten Uhren. Wobei der Verlust bei einer Discounteruhr hinnehmbar ist. Wenn ich aber einen (hier fast) dreistelligen Betrag hinblättere, dann sollte die Uhr schon ein weniger länger durchhalten. Hätte ich den Displayschutz nicht gehabt, wäre vor Ablauf der Garantie das Ende der G Watch bereits gekommen. Die neue Bestellung für den Screenprotector hatte auch gleich die Menge zwei. Im Lauf des Jahres verschliss ich 3 Stück zu je 5€. Ein Glas habe ich noch als Reserve im Schrank. In Summe nicht ganz günstig, aber billiger als 3-4 Uhren.

Die Wasserdichtheit

Quelle: LG Pressebild zur LG G Watch URL: https://presse.lg.de/media/12/20724239572620/bild_lg_g_watch_03.jpg
Quelle: LG Pressebild zur LG G Watch

LG gibt für die G Watch die Schutzart IP67 an. Die erste Ziffer gibt den Staubschutz an, die zweite den Schutz vor Eindringen von Wasser. Die „7“ sagt, dass die Uhr gegen zeitweiliges Untertauchen geschützt ist. Man liest auch oft, das bedeute, dass sie nach 30 min in 1 m Wassertiefe noch funktionieren soll. Das verleitet viele dazu zu glauben, dass man mit der Uhr schwimmen gehen darf. Hiervon raten die Hersteller bei IP67 aber alle ab. Der Grund hierfür ist einleuchtend, denn auch Wikipedia2externer Link, Wikipedia: Wasserdichtigkeit – Uhren und technische Geräte – Einschränkungen bei Uhren, aufgerufen am 23.4.2023 schreibt: Bei Schwimmbewegungen oder unter einem Wasserstrahl (z. B. beim Duschen oder Händewaschen) können Druckspitzen entstehen. Die Uhr wird an den betroffenen Stellen hierbei deutlich stärker belastet, als es die Eintauchtiefe vermuten lässt. 

Natürlich konnte ich es nicht lassen und war mit meiner Smartwatch auch schwimmen und sie funktioniert noch. Man sollte sich dabei aber bewusst sein, dass ein Defekt hier nicht von der Garantie abgedeckt ist. Generell kann ich davon abraten, eine Android Wear Uhr im Wasser zu tragen. Selbst duschen macht keinen Spaß. Es zeigt sich sehr schnell, dass der Touchscreen im Wasser gar nicht und mit nassen Fingern fast nicht zu bedienen ist. Erschwerend kommt hinzu, dass ein Touchscreen im Wasser sich sehr schnell selbstständig macht. Das bedeutet, es werden Berührungen registriert, die man nicht tätigt. Die Uhr wird so wie von Geisterhand bedient und lässt sich – da die Finger nass sind – kaum noch bändigen. Auch die Uhr in den Kinomodus zu versetzen bringt nichts. Ein Doubletap ist auch hier schnell detektiert und die Uhr damit aktiviert. Damit nimmt die Geisterbedienung ihren Lauf. Ich bin dazu übergegangen, die Uhr am Beckenrand zu platzieren, um meine Schwimmbahnen mit Runtastic zu erfassen. Besser gesagt die Zeit, die ich dafür benötige. Damit spare ich mir die Stoppuhr und erhalte gleich die Info der verbrauchten Kalorien. Die aufgezeichnete Strecke ist dann wertlos, wäre sie aber auch so. Der GPS Track ist in einem Schwimmbecken eh nicht interessant. Überhaupt konnte ich keine brauchbare Android App finden, die Wear unterstützt und zur Aufzeichnung des Schwimmtrainings zu gebrauchen wäre. Ggf. könnte man es mit der Anwendung von swim.com versuchen, welche nur mit der Sony Smartwatch 3 kompatibel ist. Die Sony ist auch die einzige Android Wear Uhr mit Schutzart IP68. Alle anderen aktuell auf dem Markt befindlichen Android Wear Smartwatches sind im Grunde wasserscheu!

Die Korrosion

Bis zu meinem Kauf waren natürlich schon unzählige Datenmengen über diese Uhr ins Netz gestellt worden. Ich hatte Reviews und Unboxings genug gesehen und gesehen. Gleich bei Markteinführung der Uhr gab es ein Problem mit einem der Ladepins der Uhr. Der PIN korrodierte ziemlich schnell, was dazu führte, dass letztlich die Uhr nicht mehr geladen werden konnte. Man konnte an den Pins auch eine Spannung messen. Zusammen mit Schweiß auf der Haut oder auch Wasser beim Duschen kann so etwas zur Korrosion führen. LG nahm sich der Sache sehr schnell an und schon im Sommer, also lang vor meinem Kauf, sollte das Problem erledigt sein. Doch auch bei meiner Uhr waren 1,755 V messbar. Ich konnte die Spannung sogar auf der Haut spüren. Es war mir so unangenehm, dass ich die Uhr wenige Tage später umtauschte. Auch bei der Austauschuhr war die gleiche Spannung messbar. Sie war beim Tragen jedoch nicht spürbar. Wie das sein kann, weiß ich nicht; es war eben so.

Spannung an den Ladepins führte zu Korrosion
Spannung an den Ladepins führte zu Korrosion
Korrodierter Ladepin
Korrodierter Ladepin

Die Foren waren auch weiterhin voll mit dem Thema. Später produzierte Versionen der G Watch hatten angeblich andere Pins verbaut, deren Oberfläche nicht mehr glatt war. Damit sollte die Korrosion langsamer fortschreiten, berichtete man im Forum von xda-developers. Der zweite PIN von oben (siehe Bild) hatte auch bei mir bald seinen Goldglanz verloren und ist nach einem Jahr sehr dunkel geworden. Die Uhr lässt sich aber immer noch laden. LG hat hier wohl einen Fehler eingebaut, der sich bis zum Marktstart nicht mehr korrigieren ließ. Mich würde ganz speziell zum Thema „korrodierter PIN“ die entsprechende FMEA aus der Entwicklungsabteilung interessieren. Ist man bewusst ein Risiko eingegangen oder war man sich des Problems nicht bewusst?

Die Akkulaufzeit

Kommen wir nun zum leidigen Thema Akkulaufzeit. Ich habe dazu schon ganz allgemein meine Meinung veröffentlicht (siehe – Akkulaufzeit das große Wehklagen3interner Link, aufgerufen am 23.4.2023). Auch wenn immer wieder gejammert wird, ich kam i. d.R. über den ganzen Tag. Ich traue mich, das zu sagen. Ich verwende inzwischen die Huawei Watch, welche des Öfteren als „Akkumonster“ bezeichnet wird. Damit habe ich ernsthafte Probleme, über den Tag zu kommen. Die LG G Watch jedoch hatte genug Saft, um locker über einen normalen Tag >12 h zu kommen. Interessant ist, dass ich zu Hause im WLAN nie Probleme habe. Verbringe ich den Tag zu Hause, könnte ich beinahe einmal Laden auslassen. Bin ich jedoch unterwegs und das Smartphone ist ins Mobilnetz eingebucht, zieht sich auch die Smartwatch mehr Energie rein. Eine Erklärung dazu habe ich nicht. Dies bestätigt sich aber auch bei der Huawei Watch und scheint mir ein Android-Wear-Phänomen zu sein. Es ist aber immer schwer, die Angaben von Akkulaufzeiten zu vergleichen. Jeder User hat da sein eigenes Anwendungsszenario. Letztlich können solche rein subjektiven Angaben nur eine Orientierungshilfe sein. Je besser Android Wear von Grund auf den Energiehunger im Zaum hält, desto länger wird man die Uhr verwenden können.

Das Betriebssystem

Die LG G Watch verwendet Android Wear, mit welchem sie auf der Google I/O 2014 auch präsentiert wurde. Google hat hier einen anderen Weg gewählt als mit den „Muttersystem“ Android. Die Hersteller sind äußerst beschränkt, was die Anpassungen angeht. Hier dürfen keinerlei herstellerspezifische Overlays übergestülpt werden. Lediglich eigene Apps dürfen zusätzlich vorinstalliert sein. Das hat den Vorteil, dass auch neue Versionen von Android Wear verhältnismäßig schnell auf den Uhren landet. Durch diese Einschränkungen sind die Funktionen auf allen Uhren im Prinzip die gleichen. Sie weichen lediglich durch die wenigen verbauten Sensoren voneinander ab; jedenfalls was die Funktionen angeht. Die Bedienoberfläche sieht für alle Android-Wear-Uhren gleich aus. Möglicherweise ist das auch ein Grund, warum man sich mit neuen Uhren noch zurück hält bzw. diese nur ganz langsam in den Markt kommen. Man hat immer noch wenig Auswahl und alles, was auf den Markt kommt, hat kaum neue Funktionen. Seit der Vorstellung von Wear sind genau genommen nur wenige neue Möglichkeiten hinzugekommen. Was die unterstützten Sensoren angeht, sind in den letzten eineinhalb Jahren eigentlich nur die Unterstützung von WLAN und GPS hinzugekommen. Für das nächste anstehende Update von Android Wear erwartet die Gemeinde, dass Lautsprecher unterstützt werden. All das hat die G Watch nicht mit an Board. Die G Watch hat aber auch das bislang letzte Update erhalten und läuft auf der neuesten Version von Wear. Genau das ist der Vorteil der starken Einschränkungen durch Google. Wenn man also einen dreistelligen Betrag (aktuelle Uhren liegen gerne mal bei 300-400€) investiert, dann wird man voraussichtlich für relativ lange Zeit mit Updates versorgt. Für mich äußerst überraschend, kam 2015 sogar die iOS Unterstützung zu Android Wear hinzu. Zwar unterliegen Android Wear Smartwatches bei der Kopplung mit einem iOS Gerät einigen Restriktionen, dennoch lassen sie sich unter iOS verwenden.

Mein Tag

Quelle: LG Pressebild zur LG G Watch URL: https://presse.lg.de/media/12/75449668233920/bild_lg_g_watch_lifestyle_04.jpg
Quelle: LG Pressebild zur LG G Watch

Meine ganz persönliche Nutzung der LG G Watch beginnt nach dem Aufwachen. So wie ich bei meinem Smartphone den Ladevorgang beende, tue ich dies auch mit der Uhr. Die Uhr wird angelegt und ich tue all das, was ich auch ohne Smartwatch machen würde. Über den ganzen Tag verteilt, nutze ich die Uhr als… Uhr: Ich schaue, wie spät es ist. Aus dem Grund ist bei mir das Display auch immer an. Im „Ambientmode“ kann man die Zeit ablesen. Es ist doch auch so: Eine Smartwatch ist eine Uhr, ist eine Uhr, ist eine Uhr. Wenn ich als Energiespartipp lese, dass man das Display ausschalten soll: Facepalm! Noch mal: Es ist eine Uhr, da muss ich immer die Zeit ablesen können! Android Wear ist grundlegend als „second Screen“ ausgelegt. Die Uhr benötigt also die Verbindung zum gekoppelten Smartphone, um wirklich smart zu sein. Dies wird oft bemängelt, aber ich habe kein Problem damit. Tagsüber werden mir die Benachrichtigungen aus meinen Apps auf der Uhr angezeigt. Das halte ich für ziemlich praktisch und so war das auch von Google gedacht. Per Touchscreen kann man Benachrichtigungen wegwischen oder Mails und Instant Messenger Nachrichten als gelesen markieren. Viel beworben mit Wear ist die Fußgängernavigation. Das hatte ich einmal probiert, aber ohne Kopfhörer erwies sich das als ziemlich sinnlos. Man hört die Ansagen vom Smartphone einfach zu schlecht, wenn dieses in der Tasche steckt. Selbst wenn demnächst Lautsprecher in den Uhren unterstützt werden, ändert sich daran sicher wenig. Schließlich laufe ich nicht mit der Uhr am Ohr durch die Gegend. Auch verbale Interaktion, also das Beantworten von Nachrichten oder die Bedienung von Google Now, verwende ich nur ohne Zuschauer bzw. Zuhörer. Lasse ich mich dennoch dazu hinreißen, ernte ich unverständliche Blicke. Man kann sich das so vorstellen, als wäre man ins Jahr 1993 zurückversetzt, als man unterwegs ein Telefonat mit dem Handy führte. Dabei wurde man auch verwundert angeblickt. Vielleicht wird sich das in Zukunft mit der Sprachbedienung von Geräten ändern. Die Bevölkerung muss sich an so etwas einfach noch gewöhnen. Aktuell kommt man sich jedenfalls ziemlich blöd dabei vor. Was ich intensiv nutze, ist mein Smartphone über die Uhr stumm zu schalten. Das ist sehr praktisch bei Besprechungen. Am Ende des Tages wird mein Smartphone geladen und auch die Uhr. So lange ich über den Tag komme, ist das völlig OK für mich.

Das Fazit

Trotz all dem, was nicht noch nicht oder auch nur eingeschränkt mit der LG G Watch funktionierte, war ich in dem Jahr der Benutzung sehr zufrieden. Einzig die Optik hatte mich von Beginn an gestört. Ich hatte mir schon immer eine runde Smartwatch vorgestellt. Eigentlich sollte die G Watch auch nur ein Übergangsprodukt für wenige Monate sein. Daraus wurde ein ganzes Jahr. Nicht zuletzt auch, weil sich die Hersteller bei der Vorstellung ihrer neuen Android-Wear-Uhren preislich immer weiter zu überbieten versuchen. Einzig Asus blieb mit dem Preis ihrer Zenwatch 2 auf dem Boden. Leider ist auch das wieder eine eckige Uhr. Genau betrachtet kann die Zenwatch 2 nicht viel weniger als die bislang teuerste Android Wear Uhr, die Tag Heuer „Connected“. Die Zenwatch kostet 169€, die Connected 1500€. Auch hier sieht man, dass es sich bei Smartwatches grundsätzlich um ein Luxusprodukt handelt. Damit wäre auch die Frage „Braucht man eine Smartwatch?“ eindeutig mit „Nein“ beantwortbar. Man braucht sie also nicht. Ist man kein Uhren- oder Armbandträger, würde ich überhaupt von einer Smartwatch abraten. Ich bin und war immer Uhrenträger. In dem Jahr mit der LG G Watch habe ich mich an eine Smartwatch gewöhnt und möchte sie aktuell nicht mehr missen. Im Dezember 2015 konnte ich ein sehr gutes Angebot für die Huawei Watch finden. Die G Watch bildet nun mein Backup. Sie war mir ein treuer und nützlicher Begleiter und ich bereue nicht, sie gekauft zu haben.

Update 20.2.2016

Heute ist das Android-Wear-Update auf die Marshmallowversion eingetroffen:

Build-Nummer: MEC23G

Android Wear: 1.4.0.2576000

Android Betriebssystem: 6.0.1

Schön zu sehen, dass die Uhr, die vor beinahe 2 Jahren den Weg in den Markt gefunden hat, noch immer supportet wird.

Neuerungen in Android Wear 1.4 auf der G Watch

Die Neuerungen für diese Uhr halten sich in Grenzen. Im offiziellen Blogeintrag4externer Link, Google: Android Wear: Designed for your wrist, aufgerufen am 23.4.2023 finden sich alle eingeführten Neuerungen, jedoch sind diese für die G Watch eingeschränkt. Mangels eines verbauten Lautsprechers nützt die softwareseitige Unterstützung natürlich nichts. Da ich die G Watch nicht mehr sehr aktiv nutze, habe ich auch nur einen kleinen Blick in die Neuerungen riskiert.

Als eine der ersten Aktionen nach dem Reboot sollte man sich ins Einstellungsmenü begeben; es findet sich immer noch an der gleichen Stelle wie zuvor. Dort den Punkt Bewegungen antippen, um dann die Anleitung zu starten. So erhält man eine praktische Einweisung in die neuen Handgelenkgesten, welche auf dem Smartphone nachzulesen sind, wenn man den Punkt „weitere Erklärungen“ auswählt. Eine nette Erweiterung in meinen Augen, an die ich mich aber erst gewöhnen muss. Diese Handgelenk nach oben oder unten Geste sieht mir noch sehr nach „ich schüttel ein Insekt von meiner Hand“ aus. Da dürfte ein wenig Übung notwendig sein, bis das cool wirkt.

Eine weitere Neuerung, die ich auf die Schnelle gefunden habe, betrifft die Stummschaltung. Man kann jetzt den „nicht stören“ Modus aktivieren. Zuvor war die Wahl zwischen keine wichtige und alle Benachrichtigungen.

Ebenfalls unter den Einstellungen findet sich nun neu der Punkt Berechtigungen. Hier lassen sich nach Marshmallow-Manier den auf der Uhr installierten Apps Berechtigungen entziehen. Sollte einem als einfallen, dass Fit keinen Zugriff mehr auf die Körpersensoren haben sollte, kann man das hier kappen. Macht evtl. Sinn für Apps, die berechtigungsgeil sind. Im Moment habe ich dafür noch keine Verwendung.

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Einzelnachweise
  • 1
    externer Link, Wikipedia: Alcantara (Mikrofaserstoff), aufgerufen am 23.4.2023
  • 2
    externer Link, Wikipedia: Wasserdichtigkeit – Uhren und technische Geräte – Einschränkungen bei Uhren, aufgerufen am 23.4.2023
  • 3
    interner Link, aufgerufen am 23.4.2023
  • 4
    externer Link, Google: Android Wear: Designed for your wrist, aufgerufen am 23.4.2023

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