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Warum mein Chromecast verstaubt

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Lesedauer: 3 Minuten
Google Chromecast (1. Gen)

Wow, ein coooles Teil!

Einst hatte Google auf seiner Entwicklerkonferenz 2013 ganz überraschend den Chromecast, einen preiswerten HDMI-Dongle, präsentiert. Mit 35 $ sollte dieses schnell als „No Brainer“ bezeichnete Stück Hardware Googles Weg ins Wohnzimmer bereiten. Die Techszene war begeistert, wie man mit solch günstiger HW aus einem dummen TV ganz einfach einen Smart-TV machen konnte. Man überschlug und überschlägt sich mit Lob. Es hat einige Zeit gedauert, bis der Chromecast zu einem akzeptablen Preis in Deutschland verfügbar war. Im Januar 2014 habe ich dann für 37€ über Amazon einen Import gekauft. Erst später konnte man ihn auch „ganz normal“ mit EU Netzteil kaufen.

Aller Anfang ist schwer?

Die API für den Chromecast war erst von Google freigegeben worden und ich hatte das Vertrauen, dass es bald nur so von kompatiblen Apps wimmeln würde und im Haus quasi nur noch der Chromecast im Einsatz wäre. Zunächst konnte ich aber nur Google-Filme und YouTube-Videos streamen. Doch das würde sich sehr schnell ändern, so war ich überzeugt. Wie die weiteren Monate zeigten, erfüllte sich meine Hoffnung nur bedingt bis kaum.

Ja, so nach und nach waren immer mehr Streamingdienste auch über den Chromecast nutzbar. Dumm nur, dass sich Amazon bis heute weigert, den Chromecast zu integrieren. Dumm auch, dass Amazon Prime Video nahezu der einzige genutzte Streamingdienst im Haus ist. Klar will man dort seine eigene HW pushen, aber auch Blu-ray-Player und Smart-TVs haben den Dienst integriert. Da verkauft Amazon auch keine HW, aber vielleicht kassiert man Lizenzgebühren? Inzwischen kann man wenigstens seine Google-Photos wieder vom Chromecast auf den TV bringen. Aber seien wir mal ehrlich: Wie oft hat man im Privathaushalt einen „Diaabend“? So schaue ich inzwischen meine YouTube-Videos meist wieder über Smartphone oder Laptop und nur selten auf dem TV.

Odysse am TV!

Schwer enttäuscht bin ich von der Nicht-Möglichkeit lokale Inhalte auf den Chromecast zu bringen. Gerne würde ich meine TV-Aufnahmen oder Bilder von meiner Synology Diskstation streamen. Sowohl die App DSVideo als auch DSPhoto und DSAudio unterstützen den Chromecast. Die Bilder benötige ich, wie oben angedeutet, eher selten am TV. Die gespeicherte Musik wird besser über einen Bluetooth-Lautsprecher wiedergegeben. Das sollte doch weniger Energie verbraten als ein TV? Bleiben noch die Videos. Hier kommt i. d. R. die Meldung, dass der Chromecast das Format nicht unterstützt würde. Also doch direkt vom TV über DLNA darauf zugegriffen und nicht die DSVideo App mit dem Chromecast genutzt.

Der Rest vom Schützen­fest!

Was bleibt nun realistisch betrachtet für den „No Brainer“ übrig, bei dem sich die Techszene vor Lob überschlägt? Bei mir reichlich wenig! Selten mal ein YouTube-Video oder auch ein Mal pro Jahr die Urlaubsbilder für die Verwandtschaft. Das wars dann auch. Den Chromecast 2 und den Chromecast Audio vom Herbst 2015 habe ich mir ganz gepflegt gespart. Für Nutzer unterstützender Streamingdienste mag es eine nützliche Anschaffung sein. Für mich war es eher ein enttäuschender Reinfall. Google ignoriert potenzielle Chromecastnutzer lokaler Inhalte konsequent. Was hätte Google zu verlieren? Es würden nicht weniger Android-Geräte verkauft. Es würden nicht scharenweise die Nutzer von Google Filme davonlaufen. Selbst Google Music dürfte wegen lokaler Inhalte der Nutzer keinen Rückgang verzeichnen. Die steten Meldungen, dass die Videoformate nicht unterstützt werden, nerven einfach nur.

Satz mit „x“?

Google lässt hier massenweise Potenzial ungenutzt. Auch wenn 35€ keine große Summe sind, so können sie ggf. besser genutzt werden. Ein „No Brainer“ – im Sinn von Hirn ausschalten beim Kauf – sollte auch der Chromecast nicht sein. Besser vorher geprüft, wie man ihn zu nutzen plant. Für Streaming aus dem Netz evtl. Hui. Für lokale Inhalte definitiv Pfui. Daran wird sich in absehbarer Zeit nichts ändern.

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