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Erfahrungsbericht – Handyverkauf an WirKaufens

, zuletzt bearbeitet:

Lesedauer: 7 Minuten
Nexus 5 weiß

Neues Handy gekauft und nun den Vorgänger übrig? Die gleiche Situation hatte ich auch. Das neue Nexus 5X war eingetroffen und sollte das bestehende Nexus 5 (weiß, 32 GB) in Rente schicken. Mit dem Nexus 5 wurde immer pfleglich umgegangen und es funktioniert noch ohne größere Beanstandungen. Lediglich der Akku zeigte ein wenig geringere Kapazität, was auch zum Neukauf führte. Eigentlich war klar: Das Nexus 5 sollte verkauft werden. Nachdem ich keine Lust hatte, mich auf ebay mit nörgelnden Käufern zu ärgern, beschloss ich es dieses Mal mit einem Reseller zu probieren. Nach ein paar Preisvergleichen entschied ich mich für Wirkaufens.de und von meinen persönlichen Erfahrungen bei diesem Verkauf schreibe ich nun.

Nicht Ebay

Früher habe mich ohne Zögern in einer solchen Situation für Ebay entschieden. Leider ist aus Ebay aber inzwischen eine Handelsplattform für viel Neuware, viel Firmen und sehr wenig Flohmarkt mit privaten Verkäufern geworden. Das führt oft zu Ansprüchen bei den Kunden, denen ein privater Verkäufer nur schwer gerecht werden kann. Dass Privatverkäufe i. d. R. ohne Garantie ablaufen, scheint vielen Kunden – trotz expliziten Hinweis – nicht mehr klar zu sein. Dann wird nach Abschluss des Geschäfts noch am erworbenen Gerät herumgenörgelt. Da taucht plötzlich ein winziger Kratzer irgendwo auf oder das Display hat ganz überraschend einen Farbstich,… Dazu habe ich echt keine Lust mehr. Aus diesem Grund habe ich mich bei den diversen Resellern umgesehen.

Die Entscheidungsfindung

Ich hatte also ein 1,5 Jahre altes, weißes Nexus 5 mit 32 GB Speicher. Ich begann im Netz zu suchen, an wen ich verkaufen könnte. Dabei stellte ich fest, dass es Anbieter gibt, die zwischen den verschiedenen Farben des Nexus 5 unterscheiden, und Anbietern, denen die Farbe offensichtlich egal war. Das weiße Gerät, bei Erscheinen gerne „Panda“ oder „Stormtrouper“ genannt, war damals das Vorzeigegerät. Die Hersteller suchen sich ofteine Farbe aus, die auf den Pressebilder meist ganz vorne abgebildet ist. Das sind dann ganz oft die Geräte, die auch am liebsten gekauft werden. Dem war beim Nexus 5 nicht so. Obwohl die Konfiguration mit der weißen Rückseite gerne von Google und LG nach vorne gerückt wurde, blieb die schwarze 32 GB Variante die beliebteste Version. Das schlägt sich nun auch auf den Wiederverkaufswert durch. Bei allen Anbietern, die nach Farbe unterschieden, hatte das weiße Nexus 5 einen geringeren Preis. Die gebotenen Preise lagen zwischen 140 € und 190 €.  Ich entschied mich letztlich für WirKaufens.de, weil hier für mein Gerät der höchste Preis geboten wurde.

Die Vorbereitungen

WirKaufens.de hat Tagespreise. Es lohnt sich also, die Preisentwicklung für das Gerät zu beobachten. Ich schätzte den Zustand meines Gerätes als „Gut“ ein. Für „Wie neu“ reichte es nicht. Leider zeigt das Nexus 5 rundherum am schwarzen Rand immer wieder kleine Risse. Von diesen Rissen ist seit Verfügbarkeit des Gerätes in diversen Foren zu lesen. Das Gerät hat zwar noch Restgarantie und meine Erfahrungen mit dem Google Kundendienst (Gerät wurde im Google Store gekauft) sind durchwegs positiv, trotzdem entschied ich mich gegen eine Kontaktaufnahme. Das wären ein paar zusätzliche Tage und ein wenig zusätzlicher Aufwand gewesen. Gerade war der Preis bei WirKaufens von 145 € auf 177€ gestiegen. Mit einem neuwertigen Gerät (also ein Refurbished als Austausch) hätte ich 195 € bekommen können, also etwa 20€ mehr. Doch kurz zuvor war der Ankaufspreis deutlich niedriger und ich hätte für ein neuwertiges Gerät gerade einmal 169 € bekommen. Die Schwankungen sind also so groß, dass es sich in meinen Augen nicht lohnte, einen Garantieanspruch bei Google anzumelden.

Der Verkauf

Direkt auf der Homepage von WirKaufens.de kann man nach seinem zu verkaufenden Gerät suchen. Während des Tippens werden, wie von Suchmasken gewohnt, bereits Vorschläge gemacht.

Suchmaske auf WirKaufens.de
Suchmaske auf WirKaufens.de

Wählt man ein vorgeschlagenes Gerät aus, in meinem Fall das „LG Google Nexus 5 32GB“, gelangt man zur Eingabemaske für den Gerätezustand und das Zubehör. Probiert ruhig ein wenig herum und beurteilt, ob es sich für Euch lohnt, das originale Ladegerät und Kabel beizupacken oder nicht. Den Gerätezustand solltet ihr realistisch einschätzen, um später keine dumme Überraschung zu erleben. WirKaufens gibt beim grünen Hinweis mit der Glühlampe an, dass ihr automatisch mehr Geld erhaltet, falls ihr Euer Gerät zu schlecht bewertet. Der Anbieter gibt aber nicht an, welchen Tagespreis es für die Neubewertung zugrunde legt.

Sind alle Angaben gemacht, klickt man auf „Wert berechnen“ und man bekommt ein Preisangebot. Während ich die Screenshots für diesen Artikel erstellt habe, wurde mir beispielsweise für mein Gerät nur noch 134 € geboten. Das sind 43 € weniger als das Angebot, welches ich angenommen hatte. Jetzt sollte auch klar sein, warum es sich lohnt, die angebotenen Preise auch über ein paar Tage hinweg zu beobachten und dann ein Angebot anzunehmen, wenn der Preis möglichst hoch ist.

Beurteilung des Gerätezustands auf WirKaufens.de
Beurteilung des Gerätezustands auf WirKaufens.de

Nachdem der angebotene Preis angezeigt wird, wird aus „Preis berechnen“ ein „Jetzt verkaufen“. Klickt man darauf, wird der „Warenkorb“ angezeigt. Man kann nun weitere Geräte hinzufügen, welche man ebenfalls verkaufen möchte. Im Formular darunter müssen dann noch die persönlichen Daten eingegeben werden. Von WirKaufens bekommt man das Geld entweder über PayPal oder als SEPA-Überweisung. Diese Angaben müssen natürlich auch noch gemacht werden. Im Anschluss müssen noch die AGB und Datenschutzbestimmungen akzeptiert werden. Ich habe sie wirklich gelesen und mir wäre nichts Besonderes aufgefallen. Schließt ihr den Verkauf ab, so muss die Einsendung des Geräts innerhalb von 7 Tagen erfolgen.

Daten löschen

Ihr solltet beachten, dass ihr für die ordnungsgemäße Löschung der Daten auf dem Gerät selbst verantwortlich seid, wie den AGB zu entnehmen ist. Ich verwende inzwischen meine Geräte nur noch mit verschlüsseltem Speicher (siehe meinen Beitrag1interner Link: Mobile Geräte MÜSSEN verschlüsselt sein, aufgerufen am 11.4.2023). So stelle ich sicher, dass später die Daten auf dem Gerät nicht mehr ausgewertet werden können. Nach einem Werksreset sind nämlich die Daten aus dem Speicher des Gerätes über geeignete Methoden u. U. wieder rekonstruierbar. Bei der Unbrauchbarmachung der Daten sollte man sich zuerst auf sich selbst verlassen.

Nach Abschluss des Verkaufsvorgangs auf der Website erhaltet ihr eine E-Mail vom Absender <> mit dem Betreff „Ihre Auftragsbestätigung“ an die von Euch zuvor angegebene Adresse. Diese E-Mail enthält Bestellbestätigung, Checkliste und Versandschein. Außerdem eine Erklärung zu weiteren Schritten, die den Versand des Gerätes betreffen. iOS Nutzer sollten, so steht es in der E-Mail, die Aktivierungssperre des Gerätes vor dem Versand deaktivieren. Für Android Nutzer fehlt ein entsprechender Hinweis, obwohl bereits auch hier ab Android 5.1 die „Device Protection“ eingeführt wurde. Vor einem Werksreset scheint sich bei Android zu empfehlen, die Displaysperre zu deaktivieren und/oder alle Google Konten vom Gerät zu löschen, bevor man einen Werksreset macht und das Gerät verkauft. So stellt ihr sicher, dass der neue rechtmäßige Eigentümer das Smartphone auch benutzen kann. Weitere Erklärungen zur „Android Device Protection“ findet ihr auf adroidkosmos.de2externer Link, aufgerufen am 11.4.2023.

Gerät versenden

Nachdem die persönlichen Daten unbrauchbar gemacht und das Gerät auf Werkseinstellungen zurückgesetzt wurde, geht es ans Einpacken. Sofern noch vorhanden, sollte die Originalverpackung incl. allen Gebrauchsanweisungen etc. verwendet werden. Diesen Karton soll man dann in einen Versandkarton packen. Ich habe zusätzlich mit zerknülltem Zeitungspapier dafür gesorgt, dass nichts im Versandkarton umherrutscht. Dem Versandkarton legt man den Begleitschein bei, den man per E-Mail erhalten hat. Dann zukleben, bereitgestellten Versandaufkleber drauf und ab zu DHL damit.

Bewertung erhalten

Nachdem das Paket bei WirKaufens eingegangen ist, erhält man eine Bestätigungsmail. In dieser E-Mail wir mitgeteilt, dass das Gerät nun von (Zitat) „Produktspezialisten technisch sowie optisch geprüft“ wird. Nach Abschluss dieser Prüfung erhielt ich eine E-Mail mit der Bewertung von WirKaufens.

E-Mail von WirKaufens über die Gerätebewertung
E-Mail von WirKaufens über die Gerätebewertung

Auf Grund der im schwarzen Rahmen (so vermute ich) des weißen Nexus 5 vorhandenen Risse wurde der Zustand von WirKaufens nicht als „Gut“, sondern lediglich als „in Ordnung“ eingestuft. Wegen dieser Risse, die an dem Gerät nicht unüblich sind, hatte ich den Gerätezustand statt mit „Wie neu“ nur als „Gut“ angesetzt. Im Zustand „in Ordnung“ würde ich nun statt der erwarteten 177 € nun nur noch 130 € bzw. aus Kulanz 137 € erhalten. Für ein Gerät, das ich ohne die Risse als „Wie neu“ einstufen würde und dafür 195 € erhalten hätte, ist der gebotene Preis reichlich niedrig. Selbstverständlich müssen Händler wie WirKaufens, etwas an den Geräten verdienen. Die Entscheidung, die Bewertung anzunehmen oder nicht, liegt bei jedem selbst.

Angebot ablehnen

In der E-Mail von Wirkaufens, in der mir die Neubewertung mitgeteilt wurde, hatte ich die Möglichkeit, das Angebot anzunehmen oder abzulehnen. Im Falle einer Ablehnung des Angebots sollte mir das Gerät kostenlos wieder zugesandt werden, was ich für ziemlich fair halte. Ich habe in der E-Mail auf „Nein“ geklickt und landete auf einer Webseite. Dort wurde mir das mitgeteilt, was ich dann ebenfalls per E-Mail erhielt.

WirKaufens Rücksendebestätigung
WirKaufens Rücksendebestätigung

Fazit

Die von WirKaufens angebotenen Preise sind Tagespreise. Eine Beobachtung über mehrere Tage kann sich lohnen. Ältere Geräte zu verkaufen lohnt sich finanziell nicht, oft werden nur 0,50 € angeboten. Bei etwas neueren Geräten können die Angebote aber durchaus interessant sein. Wenn man bedenkt, wie viele Geräte ungenutzt in den Schubladen liegen und wie viele Rohstoffe dem Wertstoffkreislauf entzogen bleiben, so ist der Verkauf von Gebrauchtgeräten zumindest ökologisch sinnvoll. Die eigene Bewertung des Gerätes sollte möglichst real sein. Nicht zuletzt, um später keine unangenehme Überraschung zu erleben. Leider kam es in meinem Fall hier nicht zu einem Abschluss. Ich werde nun sehen, ob ich wegen der Risse im Gehäuse das Nexus 5 getauscht bekomme und werde dann das refurbished Gerät ggf. wieder WirKaufens anbieten. Wer seinem halbwegs aktuellen und funktionsfähigen Smartphone (oder anderem technischen Geräten) ein neues Zuhause schenken möchte, sollte sich diese Möglichkeit ruhig näher anschauen.

Dieser Beitrag gibt meine persönliche Meinung und Erfahrung mit dem Anbieter WirKaufens.de wieder. WirKaufens.de hat mich nicht gebeten einen Beitrag über sie zu schreiben und ich erhalte keine Provision, falls ihr Euch für Wirkaufens entscheiden solltet.

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Einzelnachweise
  • 1
    interner Link: Mobile Geräte MÜSSEN verschlüsselt sein, aufgerufen am 11.4.2023
  • 2
    externer Link, aufgerufen am 11.4.2023

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