Irgendwann ist ein neuer Rechner fällig. Beim Einen kommt der Zeitpunkt früher, beim anderen später. Ich bin ein eifriger Amazonkunde und irgendwie scheinen Rechner auch Saisonware zu sein, denn gerade waren davon massenweise in den Blitzangeboten. Werbung hat letztlich auch das Ziel, Bedürfnisse zu wecken. Das hat bei mir prima funktioniert, denn mir viel beim Stöbern, auf dass ich gerade auf einer ziemlich müden Krücke surfe. Es musste also ein neuer Rechner her. Ich habe mich für ein HP ProBook 450 G3 entschieden. 4 Gründe, warum ich ein Business- und kein Consumerprodukt gekauft habe.
Immer wieder lese ich Tipps, wie man seinen Blog interessanter gestaltet. Ein Tipp, der immer wieder auftaucht: Mache Listen! OK, dann mache ich heute mal eine Liste:
4 Gründe ein Businessnotebook für zu Hause zu kaufen
Auf meiner Suche nach einem geeigneten neuen Rechner landete ich bei HP und musste mich zwischen dem ProBook 450 G3 aus dem Bereich Business und dem 15-ac153ng (ENERGY STAR) aus dem Consumerbereich entscheiden. Mit einer gerade laufenden Cashbackaktion war das ProBook etwa 50€ teurer als das 15-ac153ng. Warum ich mich für das ProBook entschieden habe? Hier sind die Gründe:
1. Windows 10 Pro ist besser als Home
Mit dem ProBook kommt eine DVD mit der Installationsversion von Windows 10 Pro. Im Consumerbereich muss man ein Recoverymedium selbst erstellen. Installationsmedien sucht man vergebens in den Packungen. Hat ernsthaft schon jemand solch ein Recoverymedium erstellt? Ich plane das meist für morgen oder nächste Woche. Irgendwann mag der Rechner dann gar nicht mehr und es ist immer noch kein Recovery vorhanden. Nicht gerade schlau, aber nicht unüblich.
Das 15-ac153ng kommt mit Windows 10 Home. Für die meisten dürfte das ausreichen, dennoch bietet die Pro Version ein paar Vorteile, die Home nicht hat und welche auch als Privatanwender zu gebrauchen sind. Mit Pro kommt Bitlocker. Mit Bitlocker lässt sich die lokale Platte verschlüsseln. Die Daten können dann nur noch gelesen werden, wenn man sich als User mit dem richtigen Passwort eingeloggt hat. Braucht man das als Privatanwender wirklich? Meine Antwort ist „ja“. Lies meinen Artikel „Mobile Geräte MÜSSEN verschüsselt sein1interner Link, aufgerufen am 11.4.2023“ um mehr über meine Einstellung zu verschlüsselten Daten zu erfahren. Ein Laptop ist mehr oder weniger, auch ein mobiles Gerät. Kaum ein privater Laptop ist jedoch verschlüsselt. Natürlich muss er auch in den Urlaub mit und liegt dann auf dem Zimmer, während man sich am Pool in der Sonne wälzt. Quasi jeder Hotelmitarbeiter könnte mit ein wenig Wissen die Daten abgreifen. Letztlich bleibt immer noch die Möglichkeit, dass die privaten Daten irgendwann von einer ausrangierten Festplatte wieder hergestellt werden könnten. Viel zu oft wurde auf gebrauchten Datenträgern bereits brisantes privates Material gefunden. Wer jetzt an freizügige Bilder denkt, denkt zu kurz. Adressdaten, Bankverbindungen, Testamente, persönliche Kalender, der Browserverlauf,… All das sollte nicht unbedingt ein vollkommen Fremder in die Finger bekommen. Die IT in meiner Firma verschlüsselt grundsätzlich die Festplatten der Laptops mit Bitlocker. Warum sollte man seine privaten Daten nicht auch verschlüsseln? Mit Windows Pro auf dem ProBook ist das kein Problem.
Für den Fernzugriff bietet die Pro auch den Remotedesktop. Lt. Übersicht von Microsoft2externer Link, Microsoft: Windows 10-Editionen im Vergleich, aufgerufen am 11.4.2023 in der Home nicht enthalten. Spätestens wenn der Rechner für die Eltern gedacht ist und man nicht gerade in der Nachbarschaft wohnt, könnte das praktisch rein. Alternativ tut es natürlich auch Teamviewer.
Die Verschlüsselung der Festplatte ist für mich DER Vorteil der Pro Version. Den Rest an Zusatzfeatures nehme ich auch gerne mit.
2. Bessere, schnellere Netzanbindung
Das ProBook bietet für das kabelgebundene Netzwerk 10/100/1000 MBit/s. Der Gigabitanschluss fehlt dem 15-ac153ng. Die benötigte Bandbreite wird immer mehr, auch im privaten Haushalt. Hier sollte man, falls möglich, nicht unbedingt auf eine Gigabitschnittstelle verzichten. Jetzt kommt sicher der Einwand, dass ein Laptop zu Hause doch eh nur am WLAN betrieben wird, da ist die Geschwindigkeit des LAN doch vollkommen egal. Auch hier hat das ProBook die Nase vorn. Mit WLAN 802.11a/b/g/n/ac hat es um die Standards a und ac das bessere WLAN-Modul verbaut. Mit dem ac Standard kann man sich auch im noch nicht so belegten 5GHz Band verbinden, was in einem Mehrparteienhaus von Vorteil sein könnte.
3. Mehr Gadgets
Klar braucht man keinen Fingerabdruckscanner und ich habe auch ganz ehrlich keine Ahnung, wie gut dieser funktioniert. Mein Arbeitsnotebook in der Firma hat diesen auch, aber er wurde leider deaktiviert. In meinem Nexus 6P arbeitet der Fingerabdruckscanner ziemlich problemlos und ich möchte nur noch ungern darauf verzichten. Wenn ich nun meinen Rechner zu Hause entsperren kann, ohne jedes Mal das kryptische Passwort eintippen zu müssen… Mal sehen, wie er sich macht. Der kleine Nerd in mir will so was jedenfalls unbedingt haben.
Kommen wir zu den USB Anschlüssen. Hier bietet das ProBook mit 2*USB 2 und 2*USB 3 genau eine USB 3 Schnittstelle mehr als das Consumermodell. USB 3 ist immer mehr im Kommen und ganz generell kann man eigentlich nicht genug USB Anschlüsse haben; auch am Notebook.
Dann wäre da noch eine Kleinigkeit, die das Businessmodell besser macht: eine beleuchtete Tastatur. Wer bereits versucht hat, in einem dämmrigen Raum auf der Tastatur ein wenig zu tippen, wird dieses Feature lieben; ich tue es.
Nun komme ich zur Optik. Das Businessmodell bietet ein Gehäuse in Aluminiumoberfläche, während das Consumermodell bloßes Plastik zu bieten hat. Die Metalloberfläche bietet hier nicht unbedingt einen Vorteil, da auch beim ProBook das eigentliche Gehäuse aus Kunststoff ist. Aber die bessere Optik hat es damit allemal.
4. Besser aufzurüsten
Last, but not least ist das Businessmodell wesentlich leichter zu öffnen als das Consumerprodukt. Bisher habe ich zu Hause kein Businessnotebook verwendet. Mein aktueller Rechner hat 4 GB Arbeitsspeicher und ich hätte diesen gerne ein wenig aufgerüstet, damit das Ding ein wenig schneller wird. Leider scheint HP noch mehr Notebooks auf den Markt zu werfen als Samsung-Androidhandys. Gefühlt täglich muss hier ein neues Modell erscheinen. Aus dem Grund war es für mich nicht ganz einfach eine passende Anleitung zu finden, wie ich meinen bereits im Haus vorhandenen HP Laptop öffnen kann. Auf YouTube wurde ich fündig. Man muss eine etwa zweistellige Anzahl an Schrauben lösen und dann auf der Oberseite beherzt anziehen. Von den Knarzgeräuschen und dem Knacken darf man sich dabei keinesfalls stören lassen. Mit ein wenig Glück gehen auch wenig genug Schnapper kaputt und man kann das Gerät nach der Operation wieder verschließen. Na ja, für Max Mustermann und Otto Normalverbraucher mag das zunächst nicht relevant sein, weil sie eh nicht planen, das Gerät zu öffnen. Andererseits haben mir schon genug Leute die Ohren vollgejammert, wie langsam ihre Mühle wäre und wie doch ein wenig mehr Arbeitsspeicher schon ausreichen würde.
Beim ProBook ist das Aufrüsten kein Problem. Die Abdeckung auf der Rückseite ist mit einer Schraube gesichert. Ist diese gelöst, kann man der Arbeitsspeicher und auch die Festplatte tauschen. Sehr praktisch, da ich doch plane, eine SSD zu verbauen. Diesen Umbau plane ich in einem extra Artikel zu beschreiben.
Fazit: Auch ein Businessnotebook kann man gut privat verwenden
Ein „besseres“ Betriebssystem, die schnelleren Schnittstellen, die leichtere Aufrüstung und Gadgets wie der Fingerabdruckscanner, die beleuchtete Tastatur des ProBook und die coolere Optik waren mir den Mehrpreis von etwa 50€ locker wert. Bei einem Gesamtpreis von 638€ für das 15-ac153ng bzw. 683 € (733 € – 50 € Cashback) für das ProBook sprechen wir von einem Preisunterschied von 7 % bzw. 8 % (je nach Ausgangspreis). Der Unterschied mag wichtig sein, wenn man jeden Euro einzeln umdrehen muss, aber dann kauft man sich auch nicht mal eben so ein neues Notebook. Trotzdem: Beim nächsten Laptopkauf kann ruhig mal bei den Businessgeräten einen Blick riskieren. Vielleicht da was Passendes dabei. Bei mir war das jedenfalls so.
Einzelnachweise
- 1interner Link, aufgerufen am 11.4.2023
- 2externer Link, Microsoft: Windows 10-Editionen im Vergleich, aufgerufen am 11.4.2023
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