Suchen & Finden

Besuch aus Russland

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Lesedauer: 4 Minuten

Ich hatte Besuch aus Russland. Nein, kein physikalischer Besuch mehr so virtueller Besuch. Für zwei Tage spielte der Zähler der Seitenaufrufe verrückt und ich bin ein wenig nervös geworden. Da habe ich die Suchmaschine meines geringsten Misstrauens angeworfen und ein wenig gesucht.

Die Suche war zwar nicht sonderlich ergiebig, jedoch konnte ich herausfinden, dass so etwas wohl öfter vorkommt. Was auch immer da wirklich geschieht, so stehen dahinter keine Aufrufe von realen Menschen. Ist ja auch logisch, was wollen so viele Russen plötzlich auf einer nur in deutscher Sprache verfassten Seite.

Bots zu Besuch

Bereits die ersten Seiten aus den Suchmaschinentreffern brachten mich auf diverse Foren von Seitenhostern. In diesen Kundenforen wurde zum Teil intensiv über diese russischen Seitenaufrufe diskutiert. So ziemlich überall ist man sich einig, dass diese Aufrufe bon Bots stammen. Bots sind Algorithmen, also Programme. Worüber man sich nicht einig zu sein scheint, ist der Zweck dieser Besuche. Einige vermuten, dass in den Logs einfach nur diverse Einträge hinterlassen werden sollen und der Seitenbetreiber sich dann bei Aufruf der Seiten irgendwas einfängt. Andere vermuten, es wären Bots, die nach Sicherheitslücken suchen, um dann einen neuen Teilnehmer eines Spammernetzwerks zu haben.

Kein Grund für so viele Besuche

Am Nachmittag des 30. April hatte ich plötzlich knapp 600 Seitenaufrufe in einer Stunde. Da war mir sofort klar, dass da etwas nicht stimmt. Meine monatlichen Aufrufe zeigt die Bloggerstatistik im ersten Quartal 2017 mit ungefähr 1000 pro Monat an. Ich hatte auch keinen neuen Beitrag veröffentlicht. So gab es auch keinen erkennbaren Grund für überdurchschnittlich viele Seitenaufrufe. Ein einziges Mal war es bisher vorgekommen, dass ein Beitrag innerhalb 24 Stunden über 300 Aufrufe hatte. Ich hatte über die lächerliche Diskussion auf Stammtischniveau berichtet, als im Karlskroner Gemeinderat über potenzielle freie Hotspots für Karlskron hergezogen wurde. Dies war an diesem Tag nicht der Fall und es musste einen anderen Grund geben. Die Besuche aus Russland hielten bis zum Folgetag, dem 1. Mai an. Immer wieder war eine Pause von ein bis drei Stunden, nur um dann erneut aufzutreten.

Gestörte Seitenstatistik

Was hier ganz ordentlich durcheinander gekommen ist, sind die dokumentierten Seitenaufrufe. Ich habe mein Blog bei Blogger und die Blogger-Statistik zeigt mir in der Übersicht den Verlauf der Seitenaufrufe. So komme ich nun für den April 2017 auf 1745 Seitenaufrufe. Zieht man die etwa 600 der russischen Bots ab, lande ich bei ~1100 wie auch im Vormonat. Was sich von diesen Seitenaufrufen nicht stören hat lassen, ist Google Analytics. Hier fallen diese Aufrufe problemlos unter den Tisch und werden nicht gewertet. Google Analytics zeigt mir für April etwa 300 Nutzer pro Monat, wie sonst auch. Verhindern lassen sich die Aufrufe nicht; darüber ist man sich wohl in diversen Foren einig.

Schaden diese Aufrufe?

Es gibt Stimmen, die sagen, diese Seitenaufrufe würden das Ranking bei Google verschlechtern. Dann betrachten wir die Sache mal nüchtern. Welche gravierenden Auswirkungen sollen sich denn für GadgetGedanken einstellen. Mein Blog ist nicht der Nabel des Internets. Wenn meine Beiträge jetzt bei Google nicht mehr auf Seite 67, sondern erst bei 70 gelistet werden, dürfte das kaum ins Gewicht fallen.

Ich schreibe mein Blog, weil es mir jetzt seit über einem Jahr Spaß macht. Natürlich schreibe ich nicht für mich allein. Bei täglich um 10 Nutzern bin ich bzw. mein Blog jetzt auch nicht ganz uninteressant. Vor allem die Beiträge zur Lüftungsanlage werden verhältnismäßig rege aufgerufen. So freut es mich, dass meine Erfahrungen offenbar für andere interessant oder gar hilfreich sind.

So scheint der bislang einzige Schaden nur in der versauten Bloggerstatistik zu liegen.

Weitere Gedanken

Ursprünglich hatte ich mich für Blogger als Plattform für mein Blog entscheiden, weil ich eh schon ein Googlekonto besaß. Blogger ist kostenlos, was aber kein Alleinstellungsmerkmal ist. Wenn man sich dann etwas mehr mit dem Bloggen befasst, landet man auch ziemlich schnell bei WordPress. Was ein richtiger Blogger ist, der hostet seinen Content selbst und die meisten setzen hier auf WordPress. Als Blogger sollte man sich eben nicht auf irgendeinen Anbieter verlassen, sondern der unangefochtene Herr seiner Inhalte sein. Jedenfalls hatte ich das so oder so ähnlich gelesen.

Nach diesen beiden Tagen mit intensivem Besuch aus Russland bin ich ganz froh, noch bei Blogger zu sein. Ich brauche mir keine Gedanken, um das Content-Management System zu machen. Ich muss mich nicht sorgen, ob ich auch die letzten Patches aufgespielt habe. Ich muss mich nicht sorgen, ob meine Seite angreifbar ist. Das wird für mich erledigt. Klar, dass ich im Gegenzug auch ein wenig Kontrolle abgebe. Aber ich möchte mir keine Gedanken darüber zu machen. Ich hatte auch schon ernsthaft überlegt, ob ich mit meinem Blog nicht auf meine Synology Diskstation umziehen soll. Leider ist da meine Internetanbindung nicht zuverlässig genug. Da kann es schon mal vorkommen, dass der Zugang ausfällt. Was, wenn genau in dem Moment auf GadgetGedanken zugegriffen werden soll.

Dieses Blog ist ein Hobby und da möchte ich schreiben und Beiträge liefern. Ich möchte nicht im Hintergrund an der Systemsoftware herumdoktern oder mir Gedanken um die Zuverlässigkeit der Internetanbindung des Servers machen müssen. Da werde ich also erst mal bei Blogger bleiben.

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