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Neato botvac connected: Der erste Kontakt

, zuletzt bearbeitet:

Lesedauer: 13 Minuten
Neato botvac connected

Einer meiner ersten Kontakte mit Saugrobotern war während meines Studiums. Während ich mit Kommilitonen an einer Semesterarbeit zur Mikroprozessorprogrammierung arbeitete, war ein Diplomand dran, die Software für einen Saugroboter zu schreiben. Wir nannten den Sauger damals wegen der Ähnlichkeit, R2D2. Über die letzten Jahre sind diese kleinen Saugroboter mehr oder weniger im Massenmarkt angekommen. Mit R2D2 haben sie inzwischen weniger Ähnlichkeit, mehr mit einem Wikingerschild. Selbstverständlich liebäugle ich schon länger mit so einem mehr oder weniger selbstständig arbeiteten Staubsauger. Immer wieder hatte ich ein Modell in die engere Wahl genommen und dann doch wieder verworfen, weil ich die Bugs für den veranschlagten Preis nicht akzeptieren wollte. Ganz oben auf der Liste waren diverse iRobot Modelle von Roomba, ein Homebot von LG, der Powerbot von Samsung oder auch der Dyson 360 Eye™. Alles Modelle jenseits der 500 €.

Nun haben 2 Bekannte den Neato botvac connected bereits seit über einem Jahr im Realeinsatz und sind sehr zufrieden damit. Ein weiterer Bekannter hat sich kürzlich das baugleiche Modell von Vorwerk zugelegt und hat ebenfalls nicht von gravierenden Problemen berichtet. Daher suchte ich mir einige Infos zum Neato, auf den ich vorher seltsamerweise noch nicht gestoßen war. Für den botvac connected ruft Neato einen UVP von 799 € auf. Diverse Shops im Netz und der realen Welt bepreisen ihn mit 679 €. Hornbach ruft dagegen „nur“ 589 € auf. Also ab zum Projektbaumarkt und den Neato botvac connected in den Kofferraum geladen.

Saugen tun sie alle

Bei jedem Modell, das ich mir in der Vergangenheit näher angesehen habe, konnte ich einen Nachteil finden und jedes Modell hat seine Stärken. Auch wenn sich Hersteller gerne damit rühmen, den besten Saugroboter am Markt zu haben, so steckt dahinter meist ein ausgefeiltes Marketing. Diverse Testparcours absolvieren alle Modelle. Trotz Stärken und Schwächen aller Modelle: Saugen tun sie dann doch alle. Gröbere Patzer scheinen sich wirklich nur die billigen Modelle zu leisten.

Neato botvac connected - Die Verpackung
Neato botvac connected – Die Verpackung

Ich habe im Netz einiges an Testberichten gelesen und unzählige Videos gesehen. Leider finden sich kaum echte Nutzerberichte. Meist sind es mehr oder weniger professionelle Produkttester, die sich über die Geräte auslassen. Das hat zwar den Vorteil, dass diese einen ganz guten Eindruck zu Gleichheiten und Unterschieden der am Markt erhältlichen Modelle haben, doch selten sind die Geräte bei solchen Testern länger im Einsatz. So sind Erfahrungen von wirklichen Nutzern und Langzeiterfahrungen echte Mangelware. Um sich für eines der Modelle zu entscheiden, muss man sich also auf halbwegs normierte Produkttestabhandlungen im Netz verlassen. Ein wichtiges Entscheidungskriterium bleibt letztlich die Nutzererfahrung aus dem Bekanntenkreis.

Erster Eindruck

Ich hatte bei MediaMarkt schon ein paar Tage zuvor Hand an den Neato gelegt. Mit 33 cm Breite, 32 cm Länge und einer Höhe von knapp 10 cm ist der botvac nicht gerade klein. Allerdings liegen diverse Konkurrenzmodelle in etwa auch in dieser Größenkategorie. Der Hersteller gibt das Gewicht mit 3,7 kg an; ich habe bei meinem Gerät 3,9 kg gewogen. Auch hier fällt der botvac nicht aus der Reihe. Trotzdem hatte ich mir solche Saugroboter kleiner vorgestellt. Gibt man sich die Bedienungsanleitung, so stellt man fest, dass der Hersteller ordentlich Platz für das Aufstellen der Ladestation veranschlagt. So soll der Freiraum rings um die Ladestation ein kompletter Meter sein. Das ist quasi der Platz eines kompletten Einzelbettes! Dieser Platz muss erst einmal zur Verfügung stehen. Bei mir sollte der botvac seinen Platz unter einem Küchenschrank finden. Ich gönne ihm damit statt der veranschlagten 2 m Breite schlappe 40 cm. Das muss das Boot der Sauger abkönnen! Die Ladestation muss so weit zurückgesetzt sein, dass der botvac vorne nur unwesentlich über den Sockel der Küchenzeile hervorsteht. Um es vorwegzunehmen: Bisher zeigten sich trotz des geringen Platzes keine Probleme. Der Sauger hat immer wieder zurückgefunden und lädt brav wieder seinen Akku auf.

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Neato botvac connected parkt unter einem Küchenschrank ein

Smarte Funktion mit der App

Neato bietet für den botvac connected eine jeweils kostenlose App für iOS und Android. Eine Unterstützung für Windows konnte ich nicht finden. Da die mobile Version von Microsoft eh aufgegeben wurde, ist das nicht schlimm, mag man sich denken. Ich verbringe lange Zeit am Rechner und irgendwo läuft eigentlich immer einer. Schade, dass sich der botvac damit weder steuern lässt und auch keine Daten abrufbar sind. Nicht einmal der Login, in den notwendigen Account „Mein Neato“ bietet eine Weboberfläche, um sich mit dem botvac zu connecten. Eingeloggt in den Account werden „meine Roboter“ in einer Übersicht gezeigt. Dem botvac lässt sich ein Name zuweisen und es lässt sich prüfen, ob ein Software-Update zur Verfügung steht. Trotz WLAN Verbindung des Roboters muss ein solches Software-Update noch umständlich über einen USB Stick eingespielt werden. Warum sich der botvac sein Update nicht selbst aus dem Netz ziehen kann, ist mir schleierhaft.

Erfreulich, dass für die beiden unterstützen Betriebssysteme auch die zugehörigen Ableger für Smartwatches versorgt werden. Die Webseite zeigt die Unterstützung der Apple Watch. Über eine Android Wear Smartwatch lässt sich ebenfalls eine Hausreinigung starten oder stoppen. Weitere Funktionen der App, wie eine Spotreinigung, die Modifikation des Reinigungszeitplans, die Fernsteuerung oder den Roboter zurück an die Ladestation schicken, glänzen auf der Smartwatch mit Abwesenheit. Gerade die Fernsteuerung würde sich auf der Smartwatch auch gut machen. Hier lässt sich der Sauger mit der App zu einer Stelle steuern, um dort eine Spotreinigung zu machen. Das funktioniert dann aber wiederum so langsam, dass man den Roboter leichter zur besagten Stelle trägt.

Der Punkt „Andocken“, unter dem ich vermuten würde, dass sie den Roboter zur Basis zurückfahren lässt, blieb bei mir bisher immer grau und damit nicht wählbar. Sehr versteckt als Antwort auf eine Bewertung auf Google Play, fand ich den Hinweis, dass diese Funktion erst nach 5 min saugen verfügbar würde. Bislang musste ich jedoch nach abgeschlossener Spotreinigung den Roboter wieder manuell zur Ladestation manövrieren oder tragen. Damit ist in meinen Augen die Fernlenkung über die App eher ein nettes Gimmick statt wirklich nützlich. Die Andocken-Funktion erst nach 5 min ungestörtem Betrieb verfügbar zu machen, mag zwar zweckmäßig sein, aber ganz sicher nicht benutzerfreundlich. Zusätzlich muss vorher noch „Pause“ gedrückt werden. So antwortete jedenfalls Neato auf eine Bewertung. Das kann ich so bestätigen. Ich halte hier trotzdem eine zügige Nachbesserung für dringend angebracht.

Der erste Schreck

Nachdem ich den Neato botvac connected nun bei Hornbach gekauft hatte, erreichte mich am gleichen Abend noch der freundliche Hinweis auf massive Probleme mit diesem kleinen Haushaltshelfer, besser gesagt dem bauähnlichen Vorwerk Pendant. Ein Video des Nutzers „Hausro“ auf YouTube zeigt, wie der Vorwerk VR200 dauernd irgendwo anstößt und mit seinen Ladekontakten die Möbel1externer Link, YouTube: Vorwerk Kobold VR200: Probleme, Fehler, Mängel und Schäden, aufgerufen am 5.3.2023 demoliert. Inzwischen hat der botvac bei mir bereits diverse Runden durchs Haus gezogen und ich kontrollierte erst einmal alle Stuhlbeine. Tatsächlich sind hier diverse kleine Dellen zu finden. Diese sind auf Kollisionen mit diversen Spielzeugen zurückzuführen. Nach einer ziemlichen Weile bin ich dann doch noch auf eine Schramme gestoßen, die möglicherweise durch den Neato botvac verursacht sein könnte.

Stammt diese Schramme vom Neato botvac?
Stammt diese Schramme vom Neato botvac?

Hätte ich besagtes Video nicht gesehen, ich hätte diese Schramme sicherlich nicht bemerkt. Am gleichen Stuhlbein sind bereits andere kleine Beschädigungen zu sehen. Kann auch sein, dass der botvac hier unschuldig ist. Die Chance für eine Unschuld ist jedoch nicht sonderlich hoch. Ich beobachte den kleinen Sauger immer wieder mit Argusaugen. Schließlich möchte ich kein Möbel schredderndes Monster im Haus haben. Besonders am Treppenabsatz sind Nerven wie Stahlseile beim Beobachten notwendig, so nah agiert der Neato am Abgrund. Das hat aber nichts mit den Ladekontakten und ggf. Beschädigungen zu tun. Eine Rücksprache mit meinen bekannten Neato-Besitzern ergaben ebenfalls keine Beschädigungen durch die Ladekontakte.

Was sich bei mir reproduzieren lässt, ist der Wandkontakt. Fährt der Neato botvac vorwärts in eine Ecke und stößt an, so leitet er ein Fahrmanöver ein, welches die rechte Hinterseite anhebt. Dabei fährt er rückwärts mit Rechtseinschlag. Die Wand oder das Möbel, an das er vorher entlang gefahren ist, wird dabei ordentlich mit dem Saugergehäuse touchiert. Ein Wandkontakt hinterlässt dann eindeutige Spuren am Neato botvac connected.

Spuren vom Wandkontakt bei Rückwärtsfahrt
Spuren vom Wandkontakt bei Rückwärtsfahrt

Die Wand zeigt noch keine Schäden. Sollte der botvac aber immer die gleiche Stelle ankratzen, so können sich, je nach Härte des Verputzes Spuren auch an der Wand zeigen. Im Netz konnte ich einen Workaround finden. Ein Nutzer hat den Sauger rundherum mit aufklebbaren Türdichtungen modifiziert. Das gibt einen zusätzlichen Puffer bei Kontakt mit Hindernissen. Es sieht alles andere als schön aus. Um Schäden an der Wand zu vermeiden, könnte ich mir an der auf dem Bild gezeigten Stelle eine solche Modifikation vorstellen.

Ziemlich nervig

Was mir aber ziemlich auf die Nerven geht: Die Filter setzen sich wahnsinnig schnell zu. Ich kenne dieses Problem mit verdreckten Filtern seit Jahren nicht mehr, da wir im Haus sonst nur beutellose Staubsauger von Dyson verwenden. Über meine Erfahrung mit dem Dyson v6 Handsauger2interner Link: Volle Power für den Handsauger – Dyson V6, aufgerufen am 1.5.2023 hatte ich berichtet. Um so mehr war ich verwundert, dass trotz eines leeren Schmutzbehälters der Sauger kurz piepte und auf dem Saugerdisplay die Meldung brachte, dass der Schmutzbehälter geleert werden müsste. Am Ende des Reinigungsvorgangs entnahm ich den Schmutzbehälter. Dieser war fast leer, aber der Faltenfilter zeigte eine deutliche Verschmutzung unter dem Schutzgitter.

Neato botvac Hepafilter: Schmutz unter dem Schutzgitter
Neato botvac Hepafilter: Schmutz unter dem Schutzgitter

Das Gitter soll eigentlich verhindern, das grober Schmutz den Filter zusetzt. Scheinbar haben wir kaum groben Schmutz im Haus, dafür mehr Staub und Sand. Dieser Staub dringt problemlos durch das Gitter und sammelt sich dann in den Falten. Auch mit dem Staubsauger konnte ich die Verstopfungen nicht mehr entfernen. Das Schutzgitter verhinderte, dass sich der Staub absaugen ließ. Dass ich bereits am dritten Tag den Filter wegwerfen sollte, sah ich nicht ein, also griff ich zur Schere.

Neato botvac Hepafilter: Gitter entfernt
Neato botvac Hepafilter: Gitter entfernt

Nachdem ich das Gitter entfernt, zeigte sich das volle Ausmaß des gesammelten Staubes. Nun konnte ich mit dem Handstaubsauger dran. Zusätzlich benutzte ich den beim Neato botvac mitgelieferten Kamm. Damit ließ sich der Filter ziemlich gut wieder reinigen.

Neato botvac Hepafilter: Staub wurde wieder abgesaugt
Neato botvac Hepafilter: Staub wurde wieder abgesaugt

Der Filter selbst ist nach dem Absaugen nicht sauber, sondern rein. Der gefaltete Filter ist noch blütenweiß. Leider setzt sich der Filter immer wieder schnell mit feinem Staub zu und der botvac verlangt bei jedem zweiten Reinigungsdurchlauf den Schmutzbehälter zu leeren. Dies stellt er offensichtlich fest, weil der Luftdurchsatz bei verstopftem Filter geringer wird. Man kann also mit dem „gefürchteten Saugkraftverlust“ rechnen. Der Schmutzbehälter ist nach dieser Zeit noch fast leer. Leider kommt die Meldung zur Behälterentleerung nicht auf der gekoppelten App am Smartphone. Überhört man den kurzen Piep am Sauger, weil man gar nicht zu Hause ist, kann diese Meldung sehr leicht übersehen werden. Der Neato botvac connected saugte trotz der Meldung brav weiter. Da er seinen Parkplatz bei uns unter einem Küchenschrank hat, ist das Display am Sauger nicht zu sehen. Es empfiehlt sich, den Filter regelmäßig zu kontrollieren. Neato sollte bei der App hier schleunigst nachbessern, um den Konstruktionsfehler im Filter ein wenig zu kompensieren. Im Netz sind ebenfalls Filter ohne das Schutzgitter verfügbar. Beim Nachkauf werde ich wohl diese nehmen. Damit ist wenigsten ein Absaugen problemlos möglich.

In Gefangenschaft

Ein großes Problem für den Neato botvac sind scheinbar Stühle! Unsere Stühle haben an den Seiten einen Abstand von 40,5 cm und vorne 36,5 cm. Hinten kommt der botvac definitiv nicht durch. Die drei verbleibenden Seiten sollten ausreichen, dachte ich. Nun gut, meist reicht es. Beobachtet man den Neato botvac connected, wie er unter einem Stuhl saugt, so erinnert mich das an ein kleines Kind, welches mehr oder weniger geschickt versucht unter einer Wolldecke hervor zu kriechen. Trotz des Laserscanners stößt der Neato botvac regelmäßig an die Stuhlbeine, dreht sich und stößt erneut an. Befindet sich der Neato erst einmal in dieser Situation, grenzt ein Entkommen an einen Zufall. Es ist nicht so, dass sich der Neato immer unter jedem Stuhl verläuft, aber in der ersten Woche geschah dies drei Mal. Von einem Saugroboter mit Laserscanner hätte ich da ein wenig mehr Präzision erwartet.

Der kleine botvac möchte unter dem Stuhl hervorgeholt werden
Der kleine botvac möchte unter dem Stuhl hervorgeholt werden

Auf dem Bild ist zu erahnen, wie „viel“ Platz eigentlich da wäre und dass sich der botvac ganz aus leicht dieser Situation hätte selbst befreien können. Leider scheint der Laserscan nicht präzise genug oder die Software zu buggy, um die Position der Stuhlbeine korrekt zu berechnen. So dreht der Neato regelmäßig zu weit und stößt eben wieder an das nächste Bein. Er wirkt dabei immer verzweifelter und man beginnt beim Beobachten direkt Mitleid zu entwickeln. Auch vollführt er dieses nahezu unbeschreibliche Manöver, bei dem er seine rechte hintere Seite hebt, um einen engeren Wendekreis zu haben. Dass es dabei bei empfindlichen Möbeln zu Beschädigungen kommen kann, ist wahrscheinlich. Ich habe meine Stuhlbeine kontrolliert und Buche scheint hier wenig kratzeranfällig zu sein.

Die Sauglogik

Von einer Vorstellung muss man sich gleich lösen, wenn es um das automatische Saugen geht: Der Sauger arbeitet in seiner eigenen Reihenfolge und nicht nach der des Besitzers. So wird bei mir der große Raum im Erdgeschoss in der Regel nur zu 60 % gesaugt. Dann fährt der Neato botvac connected in den Vorraum und saugt dort, bevor er zurückkehrt und den großen Raum fertig saugt. Es ist auch überraschend, wie oft der botvac trotz der Lasermessungen irgendwo anstößt. Dass Ganzglastüren vom Laser nicht erkannt werden, ist verständlich. Dass aber Tischbeine regelmäßig angefahren werden, lässt mich vermuten, dass entweder der Laser ungenau oder die Software optimierungsbedürftig ist. Der beinahe baugleiche Vorwerk VR200 hat zusätzliche Ultraschallsensoren verbaut. Auch dieser, so wurde mir mitgeteilt, fährt sehr häufig irgendwo an.

Startet man einen Saugvorgang, so beginnt der botvac sich an der Wand oder den Möbeln entlang zu tasten. Dies erledigt er entgegen dem Uhrzeigersinn. Auf diese Weise vermisst er den Raum und legt die Außenkanten seines Saugbereiches fest. Im Anschluss beginnt er an einer Außenseite des vermessenen Bereichs und setzt eine Bahn an die andere. Hindernisse umfährt er dabei und setzt dann die entsprechende Bahn fort. Mir gefällt dieses systematische Saugen sehr gut und es war mit ein Grund, neben den positiven Erfahrungen von Bekannten für die Entscheidung einen Neato zu kaufen. An unserem Tisch stehen 6 Stühle. Zusammen mit dem Tisch ergaben sich somit insgesamt 28 Hindernisse auf verhältnismäßig kleinem Raum. Entsprechend lange wird auch im Bereich unter und um den Tisch gesaugt. Einen Großteil des Reinigungsvorgangs scheint der botvac hier zu verbringen. Über mehrere Reinigungsdurchgänge über zwei Etagen mit unterschiedlichen Räumen ergibt sich eine Reinigungsgeschwindigkeit von ca. 1 m² pro Minute, die abgesaugt werden; so viel als grober Richtwert. Bei uns war es auch im Turbomodus nicht notwendig, dass der Akku nachgeladen werden musste.

Ist die Reinigung abgeschlossen, so fährt der botvac an seinen Ausgangspunkt zurück. Das ist entweder die Ladestation, an die er wieder andockt, oder der Punkt, an dem man ihn zu Beginn abgestellt hatte. Im Anschluss meldet er über die App den erfolgreichen Abschluss der Reinigung.

Android Benachrichtigung: Reinigung abgeschlossen
Android Benachrichtigung: Reinigung abgeschlossen

Erst danach kann die erstellte Karte in der App betrachtet werden. Eine Spotreinigung wird nicht kartografiert und in der App abgelegt. Die erstellte Karte kann über die Teilen-Funktion des Smartphones weitergegeben werden.

Der Neato botvac connected merkt sich seine Karten offensichtlich nicht. Der Raum wird jedes Mal aufs Neue vermessen und jedes Mal neu die Reinigungsstrategie berechnet. Neato unterstützt bislang auch nicht den Dienst If this then that (IfTTT)3externer Link: If this then that (IfTTT), aufgerufen am 5.3.2023. Ich konnte bisher keine Möglichkeit finden, die erstellten Karten oder die gesendeten Meldungen automatisch irgendwo abzuspeichern. Wenn ich die Beschreibung richtig gelesen habe, so werden auch nur 21 Karten abgespeichert. Ältere Reinigungsdurchläufe gehen dem Nutzer verloren und können auch nicht online im Neato-Account eingesehen werden.

Fazit

Die Verbindung über die App und die erstellten Karten waren für mich wichtig, auch wenn sie nur auf dem Smartphone verfügbar sind. Wer darauf verzichten kann, kann sicher auch zu einem billigeren Modell greifen. Der Neato botvac connected ist in seiner Preisklasse bestimmt nicht konkurrenzlos. Für den von Hornbach veranschlagten Preis von 589 €, ist er soweit in Ordnung. Der Neato botvac connected zählt mit dem Modelljahr 2015 nicht mehr zu den Neuesten am Markt. Dafür liegt der Preis auch nicht mehr beim ursprünglichen UVP von 799 €. Wie mir meine Erfahrung mit anderen Gadgets zeigt, hat so ziemlich jedes Gerät seine Stärken und Schwächen. Auch hier gilt, wie überall: DAS beste Gerät gibt es nicht und jede neue Generation bringt Verbesserungen und auch neue Fehler.

Der Neato botvac connected entdeckt die Küche.
Der Neato botvac connected entdeckt die Küche.

Die Programmierung der festgelegten Saugzeiten funktioniert zuverlässig. Dies ist auch am Gerät selbst möglich, wurde von mir aber nur in der App durchgeführt. Der Neato botvac startet zur festgelegten Zeit und sendet eine Meldung nach dem erfolgreichen Abschluss. Bleibt der botvac irgendwo hängen oder findet unter dem Stuhl nicht mehr heraus, meldet er auch dies und gibt dabei seine vermutete Position auf der erstellten Karte an. Man erspart sich also die Sucherei im ganzen Haus. Ernsthafte Schäden hat er bei mir noch nicht verursacht, obwohl ich dies für die Zukunft nicht ausschließen kann. Aktuell ist der Neato botvac connected der „Ersatz“ für meinen Dyson DC23, auch wenn der Behälter wesentlich öfter geleert werden muss. Manuell muss eigentlich nur in Zimmern gesaugt werden, in die ich den Neato ungern lassen möchte. Dazu zählen Kinderzimmer und das Zimmer, in dem wir so ziemlich alles lagern. In den Kinderzimmern liegt zu viel auf dem Boden, das nicht eingesaugt werden sollte und ich bezweifle, dass er aus dem Abstellzimmer wieder herausfinden würde.

Die App hat sicher noch ordentlich Luft nach oben. So würde ich mir wünschen, dass ich die Reinigung einzelner Zimmer darüber veranlassen könnte. Dazu müsste die erstellte Karte gespeichert bleiben und ggf. durch den Nutzer bearbeitbar sein. So könnten einzelne Zimmer für einen Saugvorgang ausgewählt werden. Auch die Unterstützung von Smartwatches könnte verbessert werden. Warum soll die manuelle Steuerung nur in der App funktionieren? Die Smartwatch als Fernbedienung des Neato botvac würde ich ziemlich cool finden. Wenn auch noch die Funktion „Andocken“ intuitiver nutzbar wäre, wäre auch nichts dagegen einzuwenden.

Mir gefällt der Neato botvac connected, weil ich ihn täglich saugen lassen kann und weil ich in der App sehen kann, wo er überall unterwegs war. Das macht ihn zwar nicht einzigartig, aber der Neato botvac connected ist ein richtig cooles Gadget und er erledigt das regelmäßige Staubsaugen selbst aus meiner Sicht ziemlich zuverlässig. Uneingeschränkt empfehlen kann ich ihn wegen der beschriebenen Bugs und Einschränkungen sicher nicht.

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Einzelnachweise
  • 1
    externer Link, YouTube: Vorwerk Kobold VR200: Probleme, Fehler, Mängel und Schäden, aufgerufen am 5.3.2023
  • 2
    interner Link: Volle Power für den Handsauger – Dyson V6, aufgerufen am 1.5.2023
  • 3
    externer Link: If this then that (IfTTT), aufgerufen am 5.3.2023

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3 Antworten zu „Neato botvac connected: Der erste Kontakt“

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  1. […] einiger Zeit haben wir den Neato botvac connected im Haus, worüber ich bereits im Beitrag Neato botvac connected: Der erste Kontakt1interner Link, aufgerufen am 5.3.2023 geschrieben habe. Gleich nach den ersten Saugvorgängen […]

  2. […] Helfer seine eigene Geometrie nicht kannte. Die Auswirkungen sind zwar nicht so schlimm wie im Originalbeitrag2interner Link: Neato botvac connected: Der erste Kontakt, aufgerufen am […]

  3. […] that – Startseite, aufgerufen am 5.3.2023 unterstützt werden. In meinem Beitrag Neato botvac connected: Der erste Kontakt1interner Link, aufgerufen am 5.3.2023 hatte ich diesen Wunsch bereits geäußert, ohne zu […]