„Wie geil ist das denn!“, habe ich mir gedacht, als die Pressemeldung in meiner Mailbox landete. Neato stellt auf der IFA das neue Topmodell seiner Connected-Serie vor. Das neue Model trägt den Namen D7 und bringt einige Neuerungen mit, von der auch die restlichen Connected-Modelle profitieren. Doch das neue Modell ist nicht der eigentliche Grund meines Beitrags, sondern dass jetzt diverse digitale Assistenten und auch der Dienst If this then that (IFTTT)1externer Link: If this then that – Startseite, aufgerufen am 5.3.2023 unterstützt werden. In meinem Beitrag Neato botvac connected: Der erste Kontakt1interner Link, aufgerufen am 5.3.2023 hatte ich diesen Wunsch bereits geäußert, ohne zu wissen, dass diese Funktion bereits in den Startlöchern stand.
Ich nutze IFTTT bereits seit längerer Zeit für einfache Automatisierungsaufgaben. So bekomme ich Meldungen, wenn meine Netatmo Wetterstation eine erhöhte Luftfeuchtigkeit in den Räumen misst. Auch schalte ich automatisiert mein Smartphone stumm, wenn ich meinen Arbeitsplatz erreiche, oder das WLAN an, sobald ich zu Hause bin. Der Dienst selbst ist ziemlich einfach zu konfigurieren, bietet aber auch nicht die volle Fülle an denkbare Kombinationen. Kompliziertere logische Zusammenhänge oder auch eine Kombination aus mehreren Auslösern (Triggern) für Aufgaben kann ich damit nicht erstellen. Basierend auf einem Kalendereintrag einen Reinigungsvorgang starten, sollte aber machbar sein.
Vorbereitung
Voraussetzung, um die Funktionalität nutzen zu können, ist zunächst ein Account bei IFTTT. Des Weiteren muss der Neato-Zugang verbunden werden. Hierzu bei IFTT im Menü „Search“ nach dem Service „Neato“ suchen und auswählen. Aktuell lässt sich für den Neato kein Trigger definieren. Man kann also nicht automatisch neue Filter bei Amazon bestellen, wenn der Saugroboter sagt, sein Filter müsste getauscht werden. Allerdings lassen sich, basierend auf einem definierten Trigger mit dem Neato folgende Aktionen ausführen:
Damit dürfte so ziemlich die komplette Funktionalität geboten sein, die man für einfache Aufgaben benötigt. Eine Spotreinigung, welche hier fehlt, ist in meinen Augen auch nicht sinnvoll als Automatisierungsoption.
Neato über den Kalender starten
Die möglichen Zeitprogramme in der Neato-App sind mir etwas zu eingeschränkt. Hat man auch einen Kalenderdienst wie den Googlekalender in IFTTT verknüpft, so lässt sich nun die Programmierung ganz bequem von überall dort erledigen, wo man Zugriff auf seinen Kalender hat. Folgende Kalender konnte ich bei der Erstellung eines neuen Applets auswählen:
Seit langer Zeit nutze ich den Googlekalender und habe diesen für mein Applet auch gewählt. In der weiteren Auswahl bietet der Googlekalender folgende Triggeroptionen:
Leider lässt sich nur ein einziger Googlekalender mit IFTTT verknüpfen. Man muss sich also entscheiden, wo man seine Triggertermine für alle IFTTT-Dienste einträgt.
Wählt man aus obiger Auswahl „Event from search starts“ als Trigger und definiert dann noch „Neato saugt“ als keyword bzw. Phrase, so lässt sich mit eben einem solchen Termin der Saugvorgang starten. Der Neato-Service von IFTTT unterstützt übrigens alle verknüpften Neatos. Das bedeutet, dass man mit den passenden Keywords wie „Neato 1 saugt“ und „Neato 2 saugt“, jeden Roboter einzeln starten kann. Irgendwie eine ziemlich coole Sache, wie ich finde. Einziger Wermutstropfen, den man berücksichtigen muss, ist, dass dieses Applet ca. 15 Minuten vor dem Termin startet. Damit kann ich aber leben.
Fazit
Ein erster Test funktionierte bei mir hervorragend! Pünktlich zum gesetzten Termin startete mein Botvac Connected mit der Arbeit. Es reicht aus, wenn der Kalendereintrag existiert. D. h. Anfangs- und Endzeit vom Termin „Neato saugt“ können identisch sein. Ich finde das ziemlich genial, dass ich nun den Neato über meinen Kalender programmieren kann. So lässt sich beispielsweise eine regelmäßige Reinigung programmieren, wie in der Neato App auch. Im Kalender hat man dazu aber den Vorteil, einzelne Termine aus der Serie löschen zu können. Eine mögliche Notwendigkeit hierzu findet sich, wenn man Urlaub hat. So sollte der Saugvorgang vielleicht zu anderen Zeiten oder gar nicht automatisch gestartet werden, wenn man zu Hause ist. Es lassen sich auch einzelne nicht wiederkehrende Termine für das Saugen setzen. Für mich bietet der Dienst die Flexibilität in der Saugplanung, die ich gerne hätte.
Zukunft
Mit der Vorstellung des neuen Neato Botvac D7™ Connected erhielt auch die zugehörige App ein Facelift. Natürlich wird die neue Optik als besser und übersichtlicher bepriesen, aber es ist für mich einfach nur anders als gewohnt. Außer dass man sich wieder ein wenig neu zurechtfinden muss, kommt für meinen Neato botvac connected nur dazu, dass die erstellten Karten jetzt geteilt werden können. Ich kann sie damit auch manuell abspeichern, wenn ich möchte. Die wirklich neuen Funktionen bleiben dem neuen Flaggschiff, dem D7 vorbehalten. Es wäre nicht zu schwierig, den neuen MyFloorPlan™ auch auf die bestehende Connected-Serie zu erweitern. Immerhin scheint mir das eine serverseitige Funktion zu sein und kein Bestandteil der eigentlichen Robotersoftware. Mit dem Floor Plan werden sich in der Appoberfläche Bereiche der erstellten Karte markieren lassen, in die der Roboter nicht darf. Damit sollen manuelle Hindernisse wie das aktuell notwendige Magnetband unnötig werden. Neato bestätigte mir über Twitter, dass „der Floor Planer momentan nur für den D7 verfügbar sein wird“. Wenn schon nicht neue Funktionen zum Saugen und Bedienen kommen, so sollte die nächste manuell zu flashende Firmware für die bestehenden Modelle wenigstens das OTA-Update mitbringen. Wenn der intelligente Staubsauger schon Zugang zum WLAN hat, dann soll er sich doch bitte auch die neue Firmware selbst installieren. Warum man hierzu immer noch den Umweg über einen USB-Stick machen muss, erschloss sich mir von Anfang an nicht. Neato machte mir gegenüber keine Aussage, ob die alten Modelle zukünftig Over The Air updaten können und so bleibt nur zu hoffen. So scheint es mir hier wie in anderen Bereichen: Neue Funktionen gibt es nur für die neuen Modelle. Auch eine optionale Zukauffunktion wird wohl nicht angeboten.
Mit einem UVP von 899 € ist der neue Neato Botvac D7™ Connected nicht gerade ein Schnäppchen und die neuen Funktionen schlagen, verglichen mit dem D5, mit ungefähr 200 € zu Buche. Große Unterschiede ergeben sich rein optisch zu den Vorgängermodellen jedenfalls nicht. Wer noch warten kann oder möchte, sollte vielleicht die bestimmt kommenden Weihnachtsangebote abwarten. Bis dahin sollten sich die Marktpreise bei um die 700 € wieder finden, so vermute ich. Ich bleibe erst einmal beim vorhandenen Modell im Haus, welches ich erst seit Anfang Juli habe.
Bildquellen:
Titelbild: Neato
Scrennshots aus meiner Konfiguration auf der Seite von www.ifttt.com
Einzelnachweise
- 1externer Link: If this then that – Startseite, aufgerufen am 5.3.2023 unterstützt werden. In meinem Beitrag Neato botvac connected: Der erste Kontakt1interner Link, aufgerufen am 5.3.2023
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