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Die neue Realität als Chance der Verbesserung

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Das Bild zeigt ein Foto eines Home-Office-Setups mit einem Schreibtisch, einem Stuhl, einem Computermonitor und anderen Accessoires. Der Schreibtisch ist weiß und hat einen Computermonitor, eine Tastatur, eine Maus und eine Wbcam darauf. Der Stuhl ist schwarz mit einem Netzrücken. Die Wand hinter dem Schreibtisch ist gelb mit einem Poster, auf dem in schwarzer Schrift "Don't Panic!" steht. Auf der linken Seite des Bildes befindet sich ein weißer Vorhang und auf der rechten Seite ein kleines Regal mit einem Lautsprecher und anderen Gegenständen darauf.

Ich muss schon sehr lächeln, wenn Homeoffice gerne mit Bildern von – überwiegend – Frauen beworben wird, die auf dem einen Knie ein Laptop und auf dem anderen ein Kind haben. Andererseits gehen dann die Männer, während sie „Homeoffice“ machen, einer sportlichen Tätigkeit nach. Liebes Marketing: DAS war und ist kein Homeoffice! Und das zeigt sich gerade sehr deutlich, wenn sowohl leidgeplagte Alleinerziehende als auch willige und doch überforderte Lehrkräfte bzw. Erzieher in den sozialen Medien etwas Dampf ablassen. Eine schwierige Situation, mit der sicher viele zu kämpfen haben. Ich kann verstehen, dass sich manche eine großzügigere Schul- und Betreuungs-Wiedereröffnung gewünscht hätten.

Ich bin zum Glück in einer sehr privilegierten Lage, weil meine Kinder in einem Alter sind, in dem sie weniger direkte Betreuung und angeleitete Beschäftigung benötigen. Ein wenig „unter die Arme greifen“, um – den jetzt endlich startenden – Ersatzunterricht via msTeams vorzubereiten, die Dateien vom Schulserver auf die eigenen Laufwerke kopieren (um den Zugriff bequemer zu gestalten), … mehr war bisher nicht notwendig. Auch der viel beschworene Lagerkoller blieb aus. Wir haben genug Raum, dass alle ein Stück Privatsphäre haben können. Allen stehen digitale Geräte für Schule & Arbeit zur Verfügung und unser Internet – damit habe ich wirklich nicht gerechnet – rennt. Eigentlich habe ich das Gefühl, dass wir in den letzten Wochen als Familie wieder besser zusammengeschweißt wurden. Gerade weil wir gemeinsam gekocht, gegessen, geputzt und geredet haben. Mir ist klar: Das ist nicht überall so problemlos.

Für mich hat die aktuelle Herausforderung lediglich dazu geführt, dass ich den für dieses Jahr geplanten Heimarbeitsplatz bereits jetzt nahezu vollständig eingerichtet habe. Ich habe einen zusätzlichen Monitor für mein Laptop, einen höhenverstellbaren Schreibtisch und einen neuen Arbeitsstuhl gekauft. Viele meiner beruflichen Kontakte sind an anderen Standorten weltweit verteilt und eine virtuelle Zusammenarbeit war bereits vor Corona der einzig gangbare Weg. Die Art und Weise, wie und was ich arbeite, hat sich durch Corona kaum verändert. Ich kann weder quantitativ noch qualitativ einen Unterschied in meiner Arbeit feststellen.

Ich erhoffe mir als ein Resultat der Situation, dass man zukünftig nicht mehr als „Urlauber“ bezeichnet wird, wenn man von anderswo arbeitet. Immerhin waren jetzt viele gezwungen, zu Hause zu arbeiten und haben gesehen, dass das eben kein Urlaubstag ist. Ich wünsche allen, die im Büro besser oder lieber arbeiten, dass dies bald wieder möglich sein wird. Ich selbst möchte jedoch nicht wieder zurück in den alten Trott. Bis jetzt habe ich nur sehr wenige und einzelne Tage zu Hause gearbeitet. Das Verhältnis zwischen Büropräsenz und mobiler Arbeit darf zukünftig gerne zu gleichen Teilen sein. Ich wünsche mir, dass auf diversen Hierarchieebenen, die das bislang ignoriert haben, der Stellenwert eines funktionierenden ESN (Enterprise Social Network) endlich erkannt wird. Dass die seit einiger Zeit zur Verfügung stehenden Werkzeuge der zeit- und ortsunabhängigen Zusammenarbeit endlich benutzt werden. Denn nur so war ein echtes Miteinander in einem global agierenden Unternehmen bislang möglich und die Corona-Krise hat dies sehr deutlich gezeigt. Fallen wir also nicht zurück in alte Muster, sondern nehmen wir die neue Realität als Chance der Verbesserung für alle.

Ganz abgesehen davon, dass in den letzten Wochen vielen bewusst wurde, welche Berufe und Tätigkeiten wirklich systemrelevant sind.


Abschließende Bemerkung:

Diese JobGedanken geben ausschließlich meine persönliche Meinung, Eindrücke und Gedanken wieder. Die Aussagen aus diesem Artikel sind in keiner Formulierung als offizielles Statement meines Arbeitsgebers zu verstehen.


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