Bereits im März 2018 hatte ich mir eine Netatmo Presence gekauft. Warum ich erst jetzt darüber schreibe? Weil ich keine Probleme hatte. Warum soll ich beschreiben, was man tausendfach im Netz finden kann? Wer wissen will, was im Karton ist, findet genug Unboxings im Netz. Auch die Installation der Kamera ist gut beschrieben und selbst der Hersteller liefert ein Video dazu. Ich hatte wirklich keine Probleme, bis kurz vor Weihnachten.
Spielkind, wie ich bin, muss ich natürlich immer wieder herumdoktern. Dabei hatte ich die Presence aus meinem Netatmo Account gelöscht. Dumm gelaufen! Die Neuverbindung klappte, aber die Kamera reagierte nicht mehr zuverlässig auf Bewegungen bzw. meldete diese nicht und zeichnete sie nicht auf. Zusätzlich glimmten die LEDs ständig. Das hat zur Folge, dass man nachts nichts mehr erkennt und tagsüber die LEDs unnötig leuchten. Meine Suche im Netz nach einer Problemlösung blieb erfolglos.
1. Grundsätzlich bin ich sehr zufrieden
Das ganze Jahr über war ich wirklich zufrieden mit dieser Überwachungskamera. Wie auch zur Wetterstation bietet Netatmo für die Presence eine App – Netatmo Secure – an. Leider finden sich Kamera und Wetterstation nicht in einer App wieder. Die Einstellungen, die man vornehmen kann, sind für mich ausreichend. Die Aufzeichnung von Bewegungen funktioniert, soweit ich das beurteilen kann, ziemlich zuverlässig. In der Grundeinstellung werden die Aufzeichnungen auf der in der Kamera vorhandenen MicroSD Karte gespeichert. Die Aufnahmen lassen sich jedoch auch ziemlich einfach per FTP auf dem eigenen NAS ablegen. Es muss jedoch gesagt sein, dass man über die Secure-App nur auf die Aufzeichnungen auf der MicroSD Karte zugreifen kann. Die auf dem NAS abgelegten Videos müssen über einen anderen Player abgespielt werden. Alternativ lassen sich die Videos auch auf einer Dropbox ablegen.
Im gewählten Verzeichnis findet man dann die Ordner „Jahr > Monat > Tag > „, wobei die Videos als mp4 gespeichert werden und der Dateiname sich wie folgt zusammensetzt: „jjjj-mm-tt_hh.mm_xxxxxxxx.mp4“ Die xxx… scheint mir eine zufällige Kombination aus Hexadezimalzahlen zu sein.
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2. Und dann habe ich meine Presence gelöscht
Wie eingangs gesagt, bin ich dann doch ein ziemliches Spielkind. So klicke ich immer mal wieder durch die Einstellungen; immerhin ändern die Hersteller gelegentlich etwas und ich möchte ungern neue Funktionen verpassen. Dabei ist es dann passiert und ich habe die Netatmo Presence aus meinem Account gelöscht.
Also alles wieder auf Anfang und die Kamera über die App neu verbinden. Schritt für Schritt wird man durch die einzelnen Schritte geführt. Bei mir war dann noch der QR-Code nötig, der in der Schachtel auf einem Zettel abgedruckt war. Man tut also gut daran, die Verpackung nicht zwingend zu entsorgen. Zumindest sollte man die diversen Anleitungen und Zettel aufbewahren!
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3. Das Problem mit dem Licht
Da war dann meine Kamera wieder in meinem Account, jedoch ohne rechte Funktion. Ich kontrollierte die diversen Einstellungen, doch wurden keine Bewegungen registriert, obwohl ein Livebild verfügbar war. Nachdem ich mehrfach geändert hatte, welche Art von Bewegungen (Menschen, Fahrzeuge, Tiere, sonstige) aufgezeichnet werden sollen bzw. über welche ich eine Push-Benachrichtigung erhalten möchte, funktioniert das wieder. Wie genau ich das bewerkstelligt hatte, vermag ich im Nachhinein nicht mehr zu sagen.
So schien die Sache wieder zu laufen. Leider war dem nicht ganz so, denn abends stellte ich fest, dass die Bildqualität der Kamera echt schlecht war; man konnte nicht einmal den Eingang erkennen, geschweige den eine Person, die den Erfassungsbereich betreten hätte. Wie sich herausstellte, leuchteten die LEDs an der Kamera, wie im Titelbild zu sehen. Eigentlich sollte bei Dunkelheit die Infrarotbeleuchtung anspringen, um Bewegungen zu registrieren. Das war so natürlich nicht möglich. Die Leuchtstärke der LEDs war so schwach, dass es über ein müdes Dämmerlicht nicht hinaus ging.
In der App ließ sich die Intensität des Flutlichts verändern und die Kamera reagierte auch mit kurzer Verzögerung. Doch nachdem ich die Einstellung verließ, war alles wieder beim Alten. Ich versuchte Rat in den FAQs bei Netatmo zu finden. Nachdem dies erfolglos blieb, beschrieb ich das Problem am 30.12. dem Support über ein Kontaktformular. Die Antwort kam ziemlich fix und man teilte mir mit, dass wohl meine Micro-SD Karte defekt sein. Eine bebilderte Anleitung zum Tausch der Karte war auch gleich dabei.
Noch vor der Antwort des Supports beschloss ich am Silvestermorgen, die Kamera kurz vom Strom zu nehmen. Ich war mir zwar sicher, dass ich bei der Neuverbindung bereits die Kamera neu gestartet wurde, aber es schien mir einen Versuch wert. Um es kurz zu machen: Dieser Neustart reichte aus, um die volle Funktionalität meiner Netatmo Presence zurück zu bekommen. Die alte Micro-SD Karte funktioniert weiterhin; der Support lag da mit seiner Ferndiagnose ein wenig daneben. Trotz Silvester kam die Reaktion auf meine Anfrage innerhalb 24 Stunden, was mich beeindruckt.
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4. Datenschutz Lifehacks
Überwachungskameras an Haustüren sind in Deutschland zulässig, doch sollte man ein paar Kleinigkeiten beachten, um Ärger zu vermeiden. Schnell hat man nämlich die Persönlichkeitsrechte anderer verletzt, was ich selbstverständlich vermeiden möchte.
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4.1 Hinweis zur Videoüberwachung
Der Gesetzgeber sieht vor, dass auf die Videoüberwachung hingewiesen wird. Genauere Angaben, wie dies zu erfolgen hat, konnte ich nicht finden, halte es aber für wichtig zu wissen, dass man gefilmt wird.
Zunächst dachte ich darüber nach, ein entsprechendes Hinweisschild an der Haustür anzubringen, was mir optisch überhaupt nicht zusagen wollte. Schließlich kam ich auf die Idee, den Hinweis im beleuchteten Klingelschild unterzubringen. Das Symbol ist etwa 6 cm breit und sollte wegen der Hintergrundbeleuchtung auch gut zu erkennen sein. Ich gehe daher davon aus, dass ich auf diese Weise nicht nur gesetzeskonform, sondern auch fair gegenüber Besuchern handle.
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4.2 Öffentlichen Raum nicht filmen
Beim Anbringen der Kamera ist darauf zu achten, dass später kein öffentlicher Raum gefilmt wird. Da bedeutet, Straßen und Gehwege sind für private Videoüberwachung absolut tabu. Die Netatmo Presence ersetzte wie häufig eine vorher angebrachte Lampe. Nun sollte natürlich auf dem Bild zu sehen sein, wer die Eingangstreppe hochkommt und klingelt (oder auch nicht). Jetzt konnte ich aber die Kamera nicht so ausrichten, dass Personen vor der Türe zu erkennen sind und dabei nicht gleichzeitig der Gehweg und ein großes Stück Straße vor meinem Hause gleich mit.
Netatmo bietet hier keine Einstellung, einzelne Bildbereiche zu schwärzen. Aus dem Grund habe ich einen Teil der Kameralinse mit einem schwarzen Klebeband abgedeckt. Das Klebeband ist kaum sichtbar (im Bild rechts musste ich den Bereich etwas aufhellen) und habe sichergestellt, dass ich nur mein eigenes Grundstück auf den Aufnahmen habe.
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4.3 Anmerkung
Wenn wir schon beim Datenschutz sind, so ist noch anzumerken, dass Aufnahmen auf öffentlich zugänglichem Privatgrundstücken i. d. R. als zulässig betrachtet wird, wenn dies der Wahrnehmung des Hausrechts gilt. Man kann mit solchen Aufnahmen aber auch ganz schnell den legalen Bereich verlässt. Vor allem, wenn dann die Aufnahmen der Überwachungskamera irgendwo auftauchen sollten. Daher sollte man darauf achten, dass alte Aufnahmen regelmäßig vernichtet werden.
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